1 Ergebnis |
Deutschsprachige Science-Fiction-Literatur existiert im literaturwissenschaftlichen Diskurs so gut wie nicht. Sie gilt als trivial; zuweilen wird sogar ihre Existenz bezweifelt. Eine Intention des vorliegenden Bandes ist es daher, Science-Fiction-Texte deutschsprachiger Autoren überhaupt als Thema der Literaturwissenschaft wahr- und ernstzunehmen. Die Untersuchung enthält umfangreiche Romantextanalysen, die in Verbindung mit außerliterarischen Aspekten Aufschluss geben über thematische Tendenzen des Genres. Das Ineinandergreifen von Text und Kontext untermauert nachdrücklich die zugrundeliegende These, dass Science-Fiction-Texte vor allem Aussagen treffen über die Gegenwart und nicht über losgelöste Konstrukte einer fernen Zukunft. Zeitgenössische Fiktionen weisen eine thematische Fülle auf, die von einem hohen Maß an Sachkunde und erzählerischem Einfallsreichtum flankiert wird. Die Autoren denken Entwicklungen weiter und fungieren als sensible Seismografen ihrer Gegenwart.
Anja Rebhann
Von Außen- und Innenräumen
Eine Analyse zeitgenössischer deutschsprachiger Science-Fiction-Literatur
2013
ISBN 978-3-89528-974-3
221 Seiten
kartoniert
Anja Rebhann, Dr. phil., 1976 in Leipzig geboren, hat an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf Germanistik und Medienwissenschaft studiert.
Leseprobe: 9783895289743.pdf
[...] neu [...] ist, dass sich Rebhanns „Romananalysen“ auf die „narratologischen Kategorien ‚Raum‘ und ‚Figurenperspektive‘ konzentrieren“. Zudem zieht die Autorin „außerliterarische Aspekte“ heran, um „auszuloten“, welches „Beziehungsgeflecht“ sich zwischen diesen und der untersuchten Beispiele deutschsprachiger SF-Literatur herausarbeiten lässt und „inwiefern dieses Aufschluss über unsere Zukunft, aber vor allem unsere Gegenwart geben kann“. [...] Ihr „Erkenntnisziel“, „durch einen aktuellen und interdisziplinären Blick auf fiktionale und realistische Zukunftsentwürfe einen Aufschluss über den Status Quo der Gegenwart“ zu erlangen, erreicht Rebhann nach rund 200 Seiten, ohne je auch nur Gefahr laufen zu müssen, außer Atem zu geraten.
Rolf Löchel in „literaturkritik.de“ (07/2013)
1 Ergebnis |