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Odendahl, Johannes: Literarisches Musizieren

Artikel-Nr.: 978-3-89528-681-0
39,80
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Thomas Mann zählte sich selbst zu den Musikern unter den Dichtern und bezeichnete sein Schreiben als Weben epischer Musik. Die vorliegende Arbeit stellt heraus, wie dieser Transfer von der Musik in die Literatur funktioniert – und bis zu welchem Grade tatsächlich von einem literarischen Musizieren gesprochen werden kann.

Mithilfe eines eigens entwickelten Verfahrens macht der Autor Thomas Manns vielgerühmte Virtuosität der Musikbeschreibung analytisch greifbar. Zugleich stellt er heraus, in wie frappierender Weise die Schilderungen von Musikstücken durch den jeweiligen Kontext des Erzählwerks determiniert sind. In diesem Zusammenhang fordert er, Adornos Bedeutung für die Musikbeschreibungen im Roman Doktor Faustus neu zu beurteilen.

Erstmals empirisch erfasst und visualisiert wird auch, wie Thomas Mann Musik lautmalerisch und klanglich nachahmt. Ausführlich beschäftigt sich der Autor darüber hinaus mit der literarischen Adaption musikalischer Strukturen. Dabei legt er eine Theorie des – musikalischen wie literarischen – Leitmotivs vor, weist die strukturelle Analogie der Erzählung Tristan mit Wagners Oper sowie eine ,dodekaphonisch’ inspirierte Kapitelgliederung des Doktor Faustus nach und schlägt eine Neubewertung dieses Romans als ein in sich geschlossenes, im Sinne von Leverkühns strengem Satz konzipiertes Werk vor.

Die Arbeit versteht sich als ein Beitrag zur intermedialen Forschung im Grenzbereich von Musik und Literatur. Sie stellt Methoden und Analysetechniken bereit, die für die Untersuchung aller der Musik nahestehender Literatur fruchtbar gemacht werden können.

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