Lauster, Martina: Deutschland und der europäische Zeitgeist

Artikel-Nr.: 978-3-925670-83-1
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»Der Patriotismus des Deutschen besteht darin, dass sein Herz enger wird, dass es sich zusammenzieht wie Leder in der Kälte, dass er das Fremdländische hasst, dass er nicht mehr Weltbürger, nicht mehr Europäer, sondern nur ein enger Deutscher sein will.«

Heines Kritik am fremdenfeindlichen deutschen Patriotismus, der aus der Zeit der Napoleonischen Kriege stammte, wurde von vielen jungen Schriftstellern und Publizisten des Vormärz geteilt. Nach dem Verfall des unpolitischen Humanitätsideals der Weimarer Klassik stellt das politisierte, an Westeuropa orientierte Weltbürgertum des Vormärz eine kurze, unvergleichliche Blütezeit des Kosmopolitismus in Deutschland dar. Die eigene Zeit wurde von den deutschen Vormärz-Liberalen durchaus als »neue Zeit« erfahren und definiert - ein Zeitbewusstsein, das sie übrigens mit liberalen Zeitgenossen in ganz Europa verband. Der internationale Charakter des Liberalismus zeigte sich u.a. im nahezu simultanen Ausbruch der europäischen Revolutionen von 1848.

Die Auseinandersetzung des vormärzlichen Kosmopolitismus mit überlieferten Formen des Nationalismus nach 1840 und sein vereinzeltes Überleben nach 1848 sind Gegenstand dieses Bandes.

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