Seume, der „berühmte Wanderer“ (Goethe), war vor allem auch ein Wanderer zwischen den Welten: Student, dann Soldat, dann habilitierter Universitätslehrer, wieder Soldat und schliesslich Lektor und Privatlehrer: Botschaftssekretär und Freund von Archäologen, politischer Schriftsteller und Autobiograph, und dies zwischen Halifax in Nova Scotia und Warschau, auf Sizilien und in Russland. Die Aufsätze des vorliegenden Bandes bringen mehr Licht in die Aktivitäten des grossen deutschen Prosaisten und späten Aufklärers, des Lyrikers und Feindes Napoleons, des sächsischen Patrioten und Denkers der Zeitenwende um 1800 jenes Europa, das er kannte zwischen Paris und Riga, zwischen Palermo und Stockholm.
Jörg Drews (Hg.)
In Polen, Palermo und St. Petersburg
Vorträge der Colloquien zu Johann Gottfried Seume in Grimma, Riga und Tartu 2003 und 2005
2008
ISBN 978-3-89528-661-2
312 Seiten
kartoniert
Jörg Drews, bis 2003 Professor für Literaturkritik und Literatur des 20. Jahrhunderts an der Universität Bielefeld. Publikationen u.a. „Wo man aufgehört hat Zu handeln, fängt man gewöhnlich an zu schreiben.“ Johann Gottfried Seume in seiner Zeit (Bielefeld: Aisthesis) und 1993 zusammen mit Sabine Kyora Seumes „Werke in zwei Bänden“ (Frankfurt/M: Deutscher Klassiker Verlag). Gemeinsam mit Dirk Sangmeister Herausgeber von Johann Gottfried Seumes „Briefen“ (Frankfurt/M.: Deutscher Klassiker Verlag 2002). Arbeitet an der Edition des Originaltextes von Seumes „Mein Leben“ und an einer Ausgabe sämtlicher Gedichte Seumes. Herausgeber der „Obolen. Mitteilungen der Johann-Gottfried-Seume-Gesellschaft zu Leipzig e.V.“ (seit 2000).