Por, Peter: "Zu den Engeln (lernend) übergehen"

Artikel-Nr.: 978-3-89528-522-6
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Rilke hat sein Werk immer durch eine doppelte und widersprüchliche Bestimmung entwickelt. In den verschiedenen Bänden, Zyklen und ausserzyklischen Werken hat er offensichtlich danach getrachtet, jeweils voneinander stark abweichende oder auch gegensätzlich vorgestellte Gestalten hervorzubringen. Er selbst hat indessen bereits in einem relativ frühen Brief (14. Februar 1907 an Stefan Zweig) geäussert, dass er „so sehr Eines und immer wieder dieses Eine zu sagen hätte“. Auch haben Exegeten den Satz geprägt, wonach Rilke stets das eine und dasselbe Gedicht neu geschrieben habe. Im vorliegenden Buch wird Rilkes Werk der Jahre des langen Überganges von 1908 bis 1922 aufgrund dieser widersprüchlichen Bestimmung ausgelegt In einzelnen Kapiteln werden die grossen Kompositionen: Requiem-Zyklus, Malte-Roman, Marien-Zyklus wie auch ausserzyklische Gedichte, die als paradigmatisch gelten können, einzeln erörtert; andere Kapitel sind den philosophischen, kunstgeschichtlichen und biographischen Anregungen gewidmet, die die Wendung herbeigeführt haben. In den unterschiedlich geführten Analysen wird aber konsequent die Frage gestellt, wie Rilke von den äusserst geschlossenen und dinglich gefassten Neuen Gedichten zu den äusserst offenen persönlich gefassten Elegien gekommen ist, d.h., wie er durch völlig ungleiche Kompositionen immer das „eine“ Wort, das eine und dasselbe poetische Gestaltungsprinzip geändert und zugleich bewahrt hat.

 

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