Narren, Götter und Barbaren sind Figurationen der Alterität. Als solche bilden sie die Ausgangspunkte für die Studien dieses Sammelbandes: Die Figur des Narren wird im Spannungsfeld zwischen Inklusion und Exklusion, Komik und Krise, Spott und Ernst verortet; die Untersuchungen zur literarischen Gestaltung von Götterfiguren arbeiten heraus, dass sich Verzauberung und Desillusionierung im Kontext poetischer Mythenrezeption nicht ausschliessen, und die Auseinandersetzung mit literarischen Aktualisierungen des Barbarenbegriffs zeigt, inwiefern die Bilder des Selbst und des Anderen sich wechselseitig bedingen. Aus komparatistischer Perspektive beleuchten die Beiträge einen Untersuchungszeitraum, der von Boccaccios ›Decamerone‹ bis zu Margaret Atwoods Short Story ›The Bad News‹ reicht. Somit leistet der Band einen facettenreichen Beitrag zur Erforschung literarischer Perspektiven auf Zugehörigkeit und Differenz.
Narren, Götter und Barbaren
Ästhetische Paradigmen und Figuren der Alterität in komparatistischer Perspektive
Hrsg. von Hannah Berner, Julian Reidy, Melanie Rohner und Moritz Wagner
2020
ISBN 978-3-8498-1540-0
380 Seiten
kartoniert
Hannah Berner lehrt seit 2019 an der Pädagogischen Hochschule Freiburg i. Br. im Bereich Deutschdidaktik.
Julian Reidy ist Lehrbeauftragter an der Universität Genf.
Melanie Rohner ist Assistenzprofessorin für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bern.
Moritz Wagner ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Schweizerischen Literaturarchiv (SLA) in Bern.
Leseprobe: lp-9783849815400.pdf