[...] A. Martin und B. Morawe [treten] in jeweils zwei luziden Beiträgen mit Vehemenz für einen Immanenzdichter B[üchner] ein, an H. Mayers B[üchner]-Studie (1946 u.ö.) anknüpfend, aber veraltete materialistische Lesarten hinter sich lassend. [...] ein überaus anregender und zumal brillant geschriebener Beitrag zur B[üchner]-Forschung.
Michael Braun in „Germanistik“ (Heft 3-4, 2013)
Die vier Einzelstudien des vorliegenden Bandes stehen stellvertretend für die in den letzten zehn Jahren erfolgte und als solche postulierte Konstituierung einer primär kulturwissenschaftlich orientierten Büchner-Forschung. Im Rahmen dieses proklamierten Pradigmenwechsels haben sich Ariane Martin und Bodo Morawe bereits verdient gemacht. Sowohl die Philologin als auch der Literaturwissenschaftler bemühen sich intensiv darum, aus ihrer Sicht vernachlässigte oder vermeintlich fehlgedeutete Aspekte im Oeuvre Georg Büchners zu illuminieren beziehungsweise neu auszuleuchten. [...]
Jan van Holtum in „Heine-Jahrbuch 2014“
[...] As a whole, the volume is successful in bringing together four brief and well-written studies on various aspects of B.’s works, offering both case studies and theoretical insights.
Dagmar Paulus in „The Year’s Work in Modern Language Studies“ (75/2015)
[...] Die vier in diesem Band vereinigten Studien stehen damit im Gegensatz zur Wiederkehr theologischer Deutungsversuche, wie sie der 200. Geburtstag Büchners 2013 zahlreich hervorgebracht hat [...]. Die Studien widmen sich dem Körperdenken, dem ästhetischen Programm der Volkslieder, der subversiven Geschichtsschreibung der Gegenwart und der von Spinoza geprägten Immanenzphilosophie. Die Texte verbindet die Vorstellung, dass Büchner den Subalternen eine Stimme gibt. Diese Stimme sei politisch, ästhetisch und philosophisch explizit innerweltlich geprägt. Seine Haltung sei an Spinoza orientiert, indem er sich von transzendenten Überzeugungen ab- und der politischen und sozialen Wirklichkeit zuwendet, nicht zuletzt dem marxschen »kategorischen Imperativ«, »alle Verhältnisse umzuwerfen, in denen der Mensch ein erniedrigtes, ein geknechtetes, ein verlassenes, ein verächtliches Wesen ist«. [...] Beide Autoren widersprechen der im Jubiläumsrummel breit betriebenen Entpolitisierung Büchners, indem sie die produktiven Widersprüche des Autors und seiner Zeit überzeugend herausstellen.
Michael Hauke in „Das Argument“ (317/2016)
|