Artikel-Nr.: 978-3-89528-956-9
Was eigentlich lasen die Menschen in der SBZ und frühen DDR? Welche Literatur wurde nach dem Zweiten Weltkrieg neu aufgelegt, welche verschwand aus den Verlagsprogrammen? Welche fremdsprachigen Texte wurden gesammelt und zugänglich gemacht, und was bewegte die jungen Autoren? Diesen und anderen Fragen widmet sich die flächendeckende Analyse der Anthologien aus der ambivalenten Nachkriegsperiode von 1945 bis 1962.
Daten |
Carmen Ulrich „Bericht vom Anfang“ Der Buchmarkt der SBZ und frühen DDR im Medium der Anthologie (1945-1962) Chironeia - Die unwürdigen Künste 2013 ISBN 978-3-89528-956-9 666 Seiten gebunden |
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Inhalt |
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Autoreninfo |
Carmen Ulrich, geb. 1974, Dr. phil. habil., studierte Neuere deutsche Literatur, Ethnologie und Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Dissertation: „Sinn und Sinnlichkeit des Reisens. Indien(be)schreibungen von Hubert Fichte, Günter Grass und Josef Winkler“ (2004). 2003 bis 2005 DAAD-Lektorin in Lettland; 2005 bis 2009 DFG-Projekt in München; seit 2010 DAAD-Lektorin an der University of Delhi. Forschungsschwerpunkte: Reiseliteratur, Diskursanalyse, Motive des Wahnsinns in Kunst und Literatur, Liebeskonzepte in der Lyrik des 19. und 20. Jahrhunderts. |
Lese-/Hörprobe |
Leseprobe: 9783895289569.pdf |
Aus der Kritik |
In ihrer vielschichtigen Analyse des Genres ,Anthologie‘ im Kontext des ostdeutschen Buchmarkts zwischen 1945 und 1962 eröffnet CARMEN ULRICH zahlreiche Untersuchungsräume. [...] Dabei stützt sie sich auf eine bemerkenswerte Menge Archivmaterialien, bestehend aus Druckgenehmigungsaufträgen, Verlags- und Außengutachten, Korrespondenzen und internen Protokollen verschiedener kulturpolitischer Institutionen der DDR, die dem Leser einen authentischen Einblick in die Anthologieplanung und -bewertung im Untersuchungszeitraum gewähren. Neben differenzierten Ausführungen stellen statistisch fundierte Grafiken den Anteil der Anthologien sowie deren literarische Ausrichtungen dar, wodurch sich die Entwicklungsgeschichte auch quantitativ begreifen lässt. [...] Letzten Endes skizziert Carmen Ulrich in ihrer Anthologie-Studie eine komplexe Sozialhistorie, in der sie intendierte Funktionen einer Textsammlung ihren tatsächlichen Wirkungsrealitäten gegenüberstellt. So lassen sich Phänomene literaturästhetischer, kulturpolitischer, rezeptionstheoretischer und programmatischer Natur daran ablesen, die die DDR-Anthologieschreibung im Allgemeinen, wie auch den übergeordneten literaturhistorischen Kontext veranschaulichen. |
Reihe |
Chironeia - Die unwürdigen Künste |