[...] Von den 366 dargebotenen Briefen werden etwa zwei Drittel zum ersten Mal publiziert. Damit und mit der ausgezeichneten Kommentierung haben die beiden Bandbearbeiter Ingrid und Heinz Pepperle eine beachtliche Leistung erbracht. [...]
Christine Weckwerth in „Ossietzky“ (25/2010, 11.12.2010)
[...] Der Leser wird mit 366 kritisch edierten, sorgfältig und spannend kommentierte Briefen - davon rund zwei Drittel erstmals publiziert - auf eine biographische und zeitgeschichtliche Entdeckungsreise entlang der Lebenswege H.s geführt [...]. Zum besseren Verständnis wurden notwendige Inhalte und Zitate aus Antwortbriefen in die Erläuterungen eingeflochten. Ein Personenregister vervollständigt diese vorzüglich gestaltete Edition.
Thomas Lindenberg in „Germanistik“ (Band 51, Heft 1-2, 2010)
[...] Dass die Bearbeiter, allen voran Ingrid und Heinz Pepperle, die ihr ganzes Forscherleben Herwegh gewidmet haben, im Kommentar auch Auszüge aus den Gegenbriefen abdruckten, muss hier noch einmal lobend hervorgehoben werden, ermöglicht es doch dem Leser ein besseres Verständnis. Ebenso hilfreich für den Leser ist, dass die fremdsprachigen Briefe in der Originalfassung gegeben und von einer deutschen Übersetzung begleitet werden. Ein Verdienst der Edition ist es zudem, dass die meisten, nämlich 335 Briefe, nach der handschriftlichen Originalfassung ediert werden – die Briefausgabe damit selbst bei bereits veröffentlichten Briefen die dort korrumpierte Fassung korrigiert. Der Kommentar ist inhaltsreich und ausgewogen. Der Leser erfährt alles, was er wissen muss und selbst komplizierte historische und biographische Vorgänge werden für den Leser nachvollziehbar dargestellt. Diese Kunst der Erläuterung kann man den Herausgebern nicht hoch genug anrechnen, ebenso wie das vorzügliche Personenverzeichnis, das die Ausgabe beschließt. Insgesamt liefert die Edition die Grundlagen dafür, sich neu und differenzierter mit dem Werk Georg Herweghs zu beschäftigen.
Joachim Seng in „literaturkritik.de“ (April 2011)
Zur vollständigen Rezension: http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=15415
[...] Die[] Briefe werden in „möglichster Vollständigkeit“ abgedruckt und äußerst sorgfältig kommentiert. Im Kommentar werden auch, soweit zum Verständnis nötig, Briefe an Herwegh in Auszügen zur Kenntnis gebracht [...]. Der Abdruck der Briefe ist diplomatisch getreu und bei französischen Texten mit Übersetzung versehen. Es versteht sich, dass der Band ausführlich mit Quellennachweisen, Erstdruckort, Erläuterungen, Querverweisen und einem Personenregister ausgestattet ist. Es versteht sich des Weiteren, dass die schier unermessliche Detailarbeit, die die Bearbeiterin unter Mitarbeit von V. Giel, H. Pepperle, N. Rothe und H. Stein geleistet hat, sich letztlich nur dem erschließt, der editorischer Praxis nicht fern steht. [...]
Peter Stein in „Jahrbuch Forum Vormärz Forschung 2010“
[...] Die neue, auf sechs Bände angelegte „Kritische und kommentierte Gesamtausgabe“ ist die erste, die Herweghs Nachlass und sämtliche in anderen Archiven und Privatsammlungen verstreuten Materialen auswertet, wodurch sich der Textbestand gegenüber der Ausgabe von Tardel vervierfacht hat. Das ist nicht nur für die Herwegh-Forschung (wenn es sie denn gibt) ein unschätzbarer Gewinn, sondern für die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Vormärz insgesamt. Vor allem in den Briefbänden ist der Zuwachs beträchtlich; von den rund 650 überlieferten Briefen Herweghs war die Hälfte bisher unveröffentlicht. [...] Herweghs Gedichte sind wegen ihres Anspielungsreichtums und ihrer Zeitgebundenheit ausgesprochen kommentarbedürftig. Hier leistet die Edition Vorbildliches; der Kommentar ist überaus detailliert und materialreich, wobei gerade die kürzesten Texte wegen der knappen, oft stark chiffrierten Allusionen die umfangreichsten Erläuterungen erfordern [...] Im Kommentarteil der Ausgabe wird die umfassende Kompetenz des gesamten Editionsteams besonders deutlich. [...] [D]ie „Kritische und kommentierte Gesamtausgabe“ der Werke und Briefe Herweghs [ist] schon jetzt als editorische und verlegerische Großtat zu preisen. Wenn in hoffentlich nicht allzu ferner Zukunft der noch ausstehende zweite Band der Gedichte und die zweibändige Abteilung der Prosaschriften vorliegen, wird eine empfindliche Lücke in der editorischen Erschließung der Literatur des Vormärz endlich geschlossen sein. Und vielleicht findet sich ja doch noch jemand, der auch die Briefe an Herwegh ediert.
Walter Hettche in „Arbitrium“ (Band 29 Heft 2, 2011)
[...] Die kritische Herwegh-Ausgabe bietet zweierlei, zum einen werden endlich die teilweise korrumpierten Texte der bisherigen Briefausgaben korrigiert, zum anderen wird das bisher bekannte Briefkorpus in ganz erheblichem Maße erweitert - ein Glücksfall für die Herwegh-Forschung, die nun auch für die zweite Schaffenshälfte des Autors auf eine solide Grundlage zurückgreifen kann. Hinzu kommt, dass dem Leser ein in Umfang und und Inhalt ausgewogener und überaus verdienstvoller Kommentar zur Verfügung gestellt wird. [...]
Bernd Füllner in „Heine-Jahrbuch“ (2011)
Mit dem vorliegenden Band ist die schon lange Zeit in Arbeit befindliche Ausgabe von Georg Herweghs Briefen im Rahmen der laufenden Gesamtausgabe zum Abschluss gekommen. [...] Wie schon der erste Briefband ist auch der vorliegende Band hervorragend kommentiert. I. Pepperle hat hier [...] Vorbildliches geleistet. [...] Dieser Kommentar ist es, der die manchmal stolze, manchmal nachlässige, manchmal verletze Schweigsamkeit der Briefe zum Sprechen und auf diese Weise die solitäre Stellung des Schriftstellers Herwegh überzeugend zum Ausdruck bringt.
Peter Stein in „Internationales Jahrbuch der Bettina-von-Arnim-Gesellschaft&ldquo (2010/2011)
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