Das Paradigma des Wirtschaftswachstums ist in den wissenschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Diskussionen der letzten Jahre immer stärker in die Kritik geraten. Aktuelle soziale Bewegungen hinterfragen vor dem Hintergrund der gegenwärtigen vielfältigen Krisensymptome scheinbare Selbstverständlichkeiten der modernen Wirtschaftsordnung. Ein wiederkehrendes Thema dabei bildet die Kritik an der Annahme, wirtschaftliches Handeln sei ausschließlich an Profitmaximierung oder dem größtmöglichen individuellen Nutzen auszurichten.
Ausgehend von der Frauensiedlung Loheland beleuchten die Beiträge des Sammelbandes historische und aktuelle Ansätze für eine gemeinwohlorientierte, an soziale Beziehungen und Werte rückgebundene und nicht auf permanente Expansion angelegte Wirtschaftsweise. Sie spannen damit einen Bogen über fünf Jahrhunderte, von vormodernen ökonomischen Vorstellungen über experimentelle Projekte des 20. und 21. Jahrhunderts bis hin zu aktuellen Diskussionen über Care-Arbeit, Commons und Postwachstum.