[...] [Der Autor] eröffnet dem Leser völlig neue Blickwinkel innerhalb schon oft durchdachter Themen. [...] Insgesamt eine spannende Lektüre, die zum Nachdenken anregt.
In „pressesprecher“ (07/11)
[...] Esders argumentiert scharf, luzide und konkret. Und plädiert [...] für eine Literatur, die sich formal und inhaltlich auf ihr widerständiges Potenzial besinnt. [...] Das ist zweifellos erheblich besser gedacht als die doch ziemlich naive Idee einer Alternativkultur, von der wir in den 70er Jahren beseelt waren. Denn deren lukrative Elemente wurden innerhalb kürzester Zeit vom Mainstream erfasst. [...]
Joachim Feldmann in „Am Erker“ (62, November 2011)
In seinem anregenden Essay untermauert Esders seine These in acht lesenswerten Kapiteln, spricht von „literarischem Blutdoping“ und davon, „dass die Poesie für den nötigen Top-Spin sorgt und die Frischzellenkur für ausgelaugte Slogans und ausgepowerte Parolen liefert“. Die PR-Strategen nutzten das hohe Renommée aus, das die Literatur bei den Menschen habe und gäben ihren wahren Absichten so „den Schein des Absichtslosen“. Dazu kämen die Kampagnen von Marketing und PR „literarisch oder zumindest literarisch frisiert daher“. Esders: „Weil Literatur überall ist, droht sie in der Bedeutungslosigkeit zu verschwinden und ihre ästhetische Autonomie zu verlieren.“ [...] Esders Buch ist ein gelungener Beitrag dazu, sich diese Prozesse stärker bewusst zu machen und ein Plädoyer für eine Literatur, die sich durch die „Besinnung auf das Eigene, auf den Eigensinn der Poesie“ der Enteignung ihrer ästhetischen Mittel widersetzt und verlorenes Terrain wieder zurück erobert.
Stefan Brams in „Neue Westfälische“ (8. Dezember 2011)
[Die Literatur, so Michael Esders,] müsse sich dem allgegenwärtigen Storytelling verweigern - neue Wege und neuen Umgang mit der Sprache suchen. Die Literatur soll die Waren-Geschichten abräumen bevor sie sich erneut den wahren Geschichten zuwenden kann. Auf knapp 100 Seiten entlarvt Michael Esders, dass unsere ununterbrochen Geschichten erfindende Gegenwart, die so modern gar nicht ist, sondern immer noch wie zu Karl Marx' Zeiten alles auf den Mehrwert auspresst, und dabei die Bereiche des Uneigentlichen - die Kunst und die Poesie - längst nicht mehr ausspart. Ein kluges, kurzes Buch.
Wolfgang Brosche in „Mosaik“ (WDR3), 14.02.2012
Der komplette Beitrag hier: http://www.wdr.de/mediathek/html/regional/2012/02/14/mosaik-poesie.xml
[…] [V]on seinen Ansätzen und Ideen her ist das Buch durchaus geeignet, eine prinzipielle Debatte anzuregen: über die Verfasstheit der Literatur wie ihres Werkzeugs, der Sprache, in Zeiten einer neuen Stufe der Kommerzialisierung aller Lebensbereiche, die eine Reihe handgreiflicher und nachhaltiger gesellschaftspolitischer Folgen nach sich zieht. […] Vor allem aber untersucht Esders die Folgen des omnipräsenten Storytellings, womit der Literatur gleichsam ihr genuines Feld streitig gemacht wird. […]
Evelyn Polt-Heinzl in „literaturhaus.at“
Zur vollständigen Rezension: http://www.literaturhaus.at/index.php?id=9580
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