Dass man als heutiger Leser ohne diese Kenntnisse des zeitgenössischen Kolorits Text und Kontext dennoch nun auf das Genaueste ‚entschlüsseln‘ kann, ist der akribischen Recherche und der entsprechend genauen Kommentierung der Herausgeber zu danken. Sie vermitteln Einblicke in die Zeit und die heute völlig unbekannten Biographien der Akteure. Dabei umfasst der Erzähltext 40 Druckseiten, der Sachkommentar 25, das Nachwort 90, hinzu kommen 33 Abbildungen, beigelegt ist eine CD mit Aufnahmen von Liedern des Komponisten Koegel. Notabene: Man wünschte sich einen derartigen editorischen Aufwand auch bei anderen Texten!
Walter Fähnders in „Hille-Post“ (45. Folge, 2012)
Die im Lexikon gemachte Angabe, dass Schäfer 1869 […] nach Gerresheim kam und 1903 Düsseldorf verließ, wird durch seine sehr erfolgreiche, u.a. von Franz Kafka gelobte, nun neu herausgegebene und kenntnisreich kommentierte sowie mit einem Nachwort versehene Erzählung, die 1909 erstmals erschien und mehrere Auflagen erlebte, korrigiert und ergänzt […] Dieses und vieles mehr […] ist dieser beachtenswerten Publikation zu entnehmen - nicht zuletzt bietet sie, trotz der beklagenswerten Schicksale der vorgestellten Personen, ein Lesevergnügen.
Horst A. Wessel in „Düsseldorfer Jahrbuch“ (2014)
[...] [wir erhalten] mit dieser bewegenden autobiographischen Erzählung [...] eine vielschichtige Charakter- und Milieustudie aus der Zeit der Wende vom 19. ins 20. Jahrhundert. [...] Christoph Knüppels und Cornelius Lüttkes umfassende Nachforschungen zum Umfeld Schäfers und seiner Freunde lassen uns ein Jahrhundert nach dem ersten Erscheinen der „Missgeschickten“ (1909 in der „Neuen Rundschau“ [...]) eintauchen in die geistige und kulturelle Welt der Epoche, die heute als Beginn der Moderne angesehen wird. [...]
Inga Pohlmann in „hegau. Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rein, Donau und Bodensee“ (Jahrbuch 69/2012)
|