Das Komische im Werk Thomas Bernhards ist eines der Themen, die in der Bernhard-Forschung bislang für die meisten Fragen und die größten Irritationen gesorgt haben. In der vorliegenden Studie wird das Komische bei Bernhard zum ersten Mal ästhetisch aufgefasst und als Manifestation seiner Schockästhetik beschrieben, die Konzepten wie Harmonie und Totalität in der Kunst diametral entgegensteht. Stören, Irritieren, Erschüttern – komische Irritationen und Erschütterungen eingeschlossen – werden nicht als unerwünschte Nebenaspekte, sondern als zentrale und wohlkalkulierte Fermente des Schreibens Bernhards gelesen. Damit setzt sich diese Studie von früheren Untersuchungen ab, die sich dem Komischen bei Bernhard und seinem Schreiben überhaupt in erster Linie hermeneutisch genähert haben. Die Studie von Clara Ervedosa regt so zu einer neuen Lektüre der Texte eines der bedeutendsten deutschsprachigen Autoren des 20. Jahrhunderts an.