Unbegrenzt erscheinen den Herausgebern von Acid, Rolf Dieter Brinkmann und Ralf Rainer Rygulla, 1969 die ästhetischen und semantischen Möglichkeiten der Beat-Literatur. Von der ‚neuen amerikanischen Szene‘ geht etwas „wie Beat-Glückseligkeit aus, was zum Überschreiten aufforderte […].“ In vergleichenden Studien zu Brinkmann, Burroughs und Kerouac werden die vielfältigen Facetten der Überschreitung als ambivalentes Wechselspiel von Dekonstruktion und Entgrenzung untersucht – als Dekonstruktion von Geschlechterdualismus und ‚klassischer’‘ Körperlichkeit zugunsten einer pluralen, grotesken und momentanen Konzeption von Sexualität, Geschlecht und Körper, in einer Poesie, die das logische Bewußtsein ausschaltet. Geläufigen (Vor-)Urteilen, Beat-Literatur sei sexistisch und literarisch minderwertig, ihre Rezeption stehe unter dem Vorzeichen von Anti-Amerikanismus und falle in die Rubrik ‚Popliteratur‘, wird genauer nachgegangen.