Liedtke, Anja / Canpalat, Esra: Alte Arbeit & neue Natur Neu
Artikel-Nr.: 978-3-8498-2114-2
Vom alten Industrie- zum Freizeitareal: Die Kokerei Hansa in Dortmund wird nicht länger eine Mischung aus Denkmal, Brache und Museum sein. Es stehen die Umbauarbeiten zur Internationalen Gartenausstellung an. Das Ruhrgebiet, im vergangenen Jahrhundert eine Region der Tonnenideologie – Kohle, Koks, Eisen und Stahl –, entwickelt mit hohem Aufwand einen Ort gelungener Transformation. Dahinter steht ein allgegenwärtiges Versöhnungsnarrativ: Wo Raubbau war, soll Grünfläche und Erholung werden.
Damit aber geraten Leerstellen und Lücken noch stärker aus dem Blick. Daher die künstlerische Befragung, die knapp anderthalbjährige Langzeitbeobachtung in Text und Bild: Was bleibt von der fossilen Vergangenheit, der alten Arbeit? Wie sah es mit der Solidarität bei der Maloche aus? Wie belastbar sind die bisherigen Narrative, welche Geschichten blieben unerzählt? Zudem: In welchem Spannungsverhältnis stehen wilde und gezähmte Natur, welchen Begriff von Umwelt und Ökologie haben wir? Und was erzählen uns die vergifteten Böden?
Anja Liedtke ist ausgewiesene Expertin für Nature Writing und hat dazu ein Konzept poetischer Spaziergänge entwickelt. Esra Canpalat widmet sich dem kulturellen Gedächtnis, in ihren Texten stehen Arbeitsverhältnisse, historische Brüche, die Frage nach Ausgrenzung und Zusammenhalt im Mittelpunkt. Haiko Hebig beschäftigt sich als Fotograf mit Deindustrialisierungsprozessen, nicht nur im Ruhrgebiet.
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| Daten |
Anja Liedtke und Esra Canpalat Alte Arbeit & neue Natur Literarische Spaziergänge auf der Kokerei Hansa Mit einem Beitrag von Arnold Maxwill Nyland-Dokumente Band 32 2025 ISBN 978-3-8498-2114-2 288 Seiten, zahlr. Abb. kartoniert |
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| Autoreninfo |
Esra Canpalat ist Autorin und Literaturwissenschaftlerin aus dem Ruhrgebiet. Sie studierte Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft und Kunstgeschichte an der Ruhr-Universität Bochum. Aus einer transkulturellen Position heraus schreibt sie Erzählungen, Essays, wissenschaftliche Artikel und Texte zu Kunst- und Kulturvermittlung. Sie interessiert sich für Autofiktion, Dokumentation, Erinnern und Transkulturalität und ist Preisträgerin des Förderpreises Ruhr 2021. Derzeit arbeitet sie an ihrem ersten Roman. Haiko Hebig ist Fotograf mit ingenieurwissenschaftlichem Hintergrund. Er beschäftigt sich seit über 20 Jahren mit Strukturbrüchen und Transformationsprozessen langer Dauer, insbesondere mit der Entwicklung ehemaliger Kernräume der europäischen Stahl- und Montanindustrie nach dem Boom. Räumliche Schwerpunkte bilden das Ruhrgebiet, Lothringen und die Wallonie. Seine fotografische Arbeit ist abgestützt auf umfangreiche geographische, technik- und unternehmensgeschichtliche Recherche. Seine Fotografien wurden u. a. im Kunstmuseum Mülheim, im Historischen Museum Saar und der Notkirche Essen gezeigt und mit dem Bridges-Fotopreis Emscher Zukunft ausgezeichnet. Anja Liedtke widmet sich seit einigen Jahren dem Nature Writing und hat dazu ein Konzept poetischer Spaziergänge entwickelt, das sie in unterschiedlichen Landschaften bereits erprobt hat. Hauptfiguren ihrer Texte sind Tiere, Pflanzen, Landschaftselemente; ein Crossover aus Poesie, Alltagserfahrung und Information. Sie ist Dozentin für Kreatives Schreiben, veröffentlichte mehrere Romane, Theaterstücke, Reiseerzählungen und Sachbücher. Sie ist regelmäßig mit Schreibstipendien im In- und Ausland unterwegs, etwa im Nationalpark Bayerischer Wald, in Meran (Südtirol), Arosa (Graubünden/Schweiz), zuletzt im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer. Arnold Maxwill arbeitet als Lektor und Literaturwissenschaftler am Dortmunder Fritz-Hüser-Institut. Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören die Literatur des Ruhrgebiets, Arbeit in der Literatur, Regionale Literaturgeschichte, Literarische Nachlässe, gegenwärtige Produktionsbedingungen des Schreibens. Er konzipiert und publiziert regelmäßig Anthologien, Lesebücher, Archivfunde. |
| Lese-/Hörprobe |
Leseprobe: lp-9783849821142.pdf |
| Reihe |
Nyland-Dokumente Band 32 |