[Michael Esders] legt mit „Ware Geschichte“ einen entlarvenden Essay über die Ästhetisierung von Werbung vor. […] Die User sehnen sich nach dem „Erlebnis geteilter Gegenwart“. Diese Gegenwartsversessenheit, das Dürsten nach Echtzeitkommunikation ist laut Michael Esders die Sehnsucht, den Augenblick seiner Flüchtigkeit zu berauben, ihn zu medialisieren und damit festzuhalten. […] Durch das Teilen im Internet werden […] -Geschichten entfesselt, das Erzählen wird verflüssigt. […]Die Geschichten dieses Liquid Storytelling sind schon lange gehandelte „Ware“, urteilt Esders. […] Esders [zieht] Bilanz aus seinen Beobachtungen. Die Kraft der „ungebundenen Narration“ sei zwar eine Quelle der Inspiration und Fortführung – wie einst die Erzählungen der Prinzessin Scheherazade in Tausendundeine Nacht – doch sei sie unkontrollierbar, eben „flüssig“. Und darin liege auch die Chance auf Befreiung der Poesie und Literatur.
Jeanne Wellnitz in „pressesprecher“ (7/2014)
Der vollständige Artikel: http://www.pressesprecher.com/nachrichten/das-mobile-lagerfeuer-des-erzaehlens-8314
Eine aufschlussreiche Analyse des Erzählens. [...] Als Literaturwissenschaftler und Soziologe sieht [Esders] sowohl die belletristischen als auch die gesellschaftlichen Auswirkungen des Erzählens: Besonders im digitalen Zeitalter werben oder politisieren wir nicht länger, sondern konstruieren Geschichten über uns selbst oder andere(s). [...] Der Stil der Essays ist akademisch, ohne unnötig aufgeplustert zu sein – wenn etwa Coca-Colas Werbekampagne aus Alltag Geschichten macht und dabei mit Kants «Kritik der Urteilskraft» verglichen wird, liest sich Esders Kommentar [...] stets interessant und anregend. [...] Lektüre nicht nur für Literaturwissenschaftler oder Soziologen – auch neugierige Medienschaffende und -konsumenten gewinnen vielleicht eine neue Sicht auf ihr Spezialgebiet.
Daniel Lüthi in „Zeitnah: Kulturmagazin seit 2012“ (11/2014)
Der vollständige Artikel: http://zeitnah.ch/9202/michael-esders-ware-geschichte/
[Mit Ware Geschichte liegt ein Band] mit aufschlussreichen Untersuchungen zur strategischen Verwendung fiktionaler Verfahren in der wirklichen Welt vor. [...] Esders [wartet] mit konkreten Beispielen auf. So untersucht er, inwieweit ein österreichischer Hersteller aufputschender Brause zur „Medien-, Mythen- und Heldenmaschine“ geworden ist, deren Marketingstrategie sich des seit der Antike geläufigen Erzählmusters der „Heldenfahrt“ bedient. [...] Die „Anziehungskraft des Erzählens“, schreibt Esders in seinem Schlusssatz, „ist von seiner Sprengkraft nicht zu trennen.“ Und das wollen wir ihm gerne glauben.
Joachim Feldmann in „Am Erker“ (Nr. 68 / 2014)
Der Germanist und Journalist Michael Esders hat mit „Ware Geschichte. Die poetische Simulation einer bewohnbaren Welt“ eine Essaysammlung vorgelegt, die den ganzen Hype um Geschichten in, von und für die Wirtschaft aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet – und er tritt dabei auch zur Verteidigung des Erzählens gegen seine Kommerzialisierung und Industrialisierung an. [...] Es wäre zu wünschen, dass der Autor (und andere) dieser Spur weiter nachgehen und die weitgehend starren Regeln, nach denen Storys in PR und Marketing konstruiert und ästhetisch wie inhaltlich bestückt werden, näher analysieren und beschreiben. [...] [...]Michael Esders [betont] im letzten Satz seines anregenden, lesenswerten Buches [...]: „Die Anziehungskraft des Erzählens, die es so unwiderstehlich für das Marketing macht, ist nicht von seiner Sprengkraft zu trennen.“ Von dieser Sprengkraft des Erzählens möchte man in „Ware Geschichte“ noch mehr erfahren. Vielleicht in einem kommenden Band?
Hermann Sottong in „Der Storytelling Blog“ (Januar 2015)
Der vollständige Artikel: http://www.hermann-sottong.de/?p=286#more-286
[...] Esders’ Ausführungen zu folgen ist ein häufig kurzweiliger Zeitvertreib, der aufgrund der Fülle an Beispielen aus unserer Gegenwart hinreichend konkret ist und zu einem differenzierteren Blick auf Alltagsphänomene unserer Gegenwart anzuhalten vermag. [...]
Jens F. Heiderich in „Zeitschrift für Romanische Sprachen und ihre Didaktik" (Herbst 2015)
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