Das Verhältnis von Ästhetik und rhetorischer Vernunft wurde im deutschsprachigen Raum bislang nicht untersucht, während die Bezüge von Poetik und Rhetorik gut erschlossen sind. Der Verfasser analysiert die historischen Bezüge von Rhetorik und Ästhetik und erörtert die Problematik rhetorischer Vernunft insbesondere vor dem Hintergrund moderner und postmoderner Kritik. Schließlich wird im Vergleich dazu die Sonderheit ästhetischer Vernunft zu bestimmen versucht: mit Blick auf eine geschichtsphilosophische Begründung, auf eine psychologische Ästhetik und auf medienspezifische Aspekte. Insgesamt können sich so die Sonderheiten wie auch die Vergleichbarkeiten von ästhetischem und rhetorischem Vernunftbegriff verdeutlichen, zeigt sich aber auch die Notwendigkeit interdisziplinärer Wissenschaftsanalyse.
Hermann Wiegmann
Rhetorik und ästhetische Vernunft
1990
ISBN 3-925670-31-9
159 Seiten
kartoniert
Hermann Wiegmann, geboren 1937, lehrt als apl. Professor für Neuere deutsche Literatur an der Universität Oldenburg. 1989/90 Gastprofessor für Rhetorik in Tübingen. Buchveröffentlichungen: Ernst Blochs ästhetische Kriterien (1976), Geschichte der Poetik (1977), Utopie als Kategorie der Ästhetik (1980), Die ästhetische Leidenschaft. Texte zur Affektenlehre (Hrsg., 1987), Johann Wolfgang von Goethe. Leben und Werk (1988), Karl May. Eine Einführung (1989). Im Aisthesis Verlag ist erschienen: Von Platons Dichterkritik zur Postmoderne. Studien zu Rhetorik und Ästhetik (1989).