Becker, Karin: Mit antikem Material moderne Häuser bauen

Artikel-Nr.: 978-3-89528-623-0

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Leo Perutz’ vorletzter Roman Nachts unter der steinernen Brücke (1924-1951) zeichnet sich durch eine komplexe narrative Struktur aus, die in dieser Studie erstmals umfassend analysiert wird. Perutz arbeitet mit dreizehn eigenständigen Geschichten, die sich der Leser erst nach und nach selbst zu einer übergreifenden Handlung fügen muss. Er experimentiert mit den unterschiedlichsten Gattungsmustern, ohne ihnen je ganz zu folgen, und führt mehrerlei Erzählpositionen ein. Inhaltlich stützt er sich auf die Geschichte der Stadt Prag um 1600, die er jedoch mit Sagenmotiven und Fiktion verknüpft. Die dabei entstehende erzählte Welt unterliegt einer Spaltung in zwei Sphären mit jeweils unterschiedlichen Wirklichkeitsmodalitäten.

Über die Interpretation solcher erzählerischer Eigenheiten des Textes verschafft sich die Studie in ihrem zweiten Teil Zugang auch zu inhaltlichen Aussagen. So zeigt sie, dass der Roman als ein Gegenentwurf zur akademischen Geschichtsschreibung der Zeit zu lesen ist. Auch bedingt sein narratives Gefüge den Eindruck einer mehrdeutigen Wirklichkeit, der moderner Welterfahrung entspricht.

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