Das Buch ist vergriffen!
Rolf Selbmann legt hiermit die erste Gesamtdarstellung der realistischen Lyrik vor. Die bekanntesten Gedichte von Heine und Mörike, Hebbel und Keller, Storm und Fontane, aber auch solche von Herwegh und Scheffel, Busch und Meyer bis hin zu Liliencron und Rilke werden in ihrer Formenvielfalt eingehend interpretiert. Literarischer Realismus erweist sich dabei als simulierte Wirklichkeit in einer Epoche, deren lebensweltlicher Ordnungsrahmen schon verloren gegangen ist.
Um seine Textanalysen zwar komplex und dennoch verständlich, anspruchsvoll und dennoch angenehm lesbar zu entfalten, wählt der Autor eine ungewöhnliche Darstellungsform: In zehn "Gesprächen" wird der Forschungsstand vorgestellt und diskutiert, die Ergebnisse der Interpretationen werden in einem die Argumente immer wieder abwägenden "Dialog" erarbeitet.
Rolf Selbmann
Die simulierte Wirklichkeit
Zur Lyrik des Realismus
1999
159 Seiten
kartoniert
ISBN 3-89528-238-3
Rolf Selbmann, geboren 1951, promovierte 1978 mit einer Studie über den Bildungsroman. 1994 Habilitation mit der Untersuchung "Dichterberuf. Zum Selbstverständnis des Schriftstellers von der Aufklärung bis zur Gegenwart". Er ist Privatdozent für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Bamberg und - seit 1981 - Gymnasiallehrer in München. Bücher und Aufsätze zur Literatur-, Bildungs-, Sozial- und Kunstgeschichte vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart.
In welcher Weise reagieren die lyrischen Texte des 19. Jahrhunderts auf die Lebenswirklichkeit? Und warum passen die Erklärungsmodelle dieser Epoche und die konkreten Gedichte so wenig zusammen? Die Fragen [...] werden vom Autor didaktisch geschickt, wissenschaftlich fundiert und - höchst unterhaltsam diskutiert. [...] Ein gescheites und anregendes Buch [...]
"Mitteilungen der Theodor-Fontane-Gesellschaft", Juni 1999