Elise von Hohenhausen (1789–1857) ist eine der vielen Autorinnen des 19. Jahrhunderts, die aus dem allgemeinen Bewusstsein verschwunden sind. Dabei war die vielseitige Künstlerin zu ihrer Zeit als Lyrikerin, Zeitschriftenmitbegründerin, Feuilletonistin, salonnière, vor allem aber als Kritikerin und Übersetzerin englischer Literatur nicht nur äusserst aktiv, sondern auch bekannt. [...] Egal ob Elise von Hohenhausen über Minden, Berlin oder eine Überfahrt auf der Ostsee erzählt – immer wieder wird ihr Interesse an Kunst und Kultur sowie ihre Belesenheit deutlich. Sie zitiert unter anderem Lord Byron, Jean Paul, Benjamin Franklin, schreibt über ihre Begegnung mit Wilhelm Tischbein und evoziert dabei auch Goethe und seine Italienische Reise. Daneben berichtet sie von Opern- und Theaterbesuchen, schreibt über Kunstsammlungen und Museen, die sie auf ihren Reisen besucht. Vor allem aber erwähnt sie zahlreiche Künstlerinnen, die ihr sowie den zeitgenössischen Leserinnen und Lesern offensichtlich vertraut waren: Schauspielerinnen und Sängerinnen, aber auch Schriftstellerinnen. Das Wiederlesen von Texten wie Elise von Honhenhausens Reisebriefen kann uns damit ermöglichen, einen frischen Blick auf die Kulturgeschichte zu werfen und unseren Kanon zu erweitern.
Sandra Vlasta in „literaturkritik.de“ (Januar 2021)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27541
Elise von Hohenhausens Reisebeschreibungen sind unterhaltsam, scharfsinnig und auch heute noch unbedingt eine Lektüre wert. Als frühe deutschsprachige Reiseschriftstellerin und Salonnière erhalten ihre feuilletonistischen Berichte noch nicht die Aufmerksamkeit, die den Werken von Annette von Droste-Hülshoff, Rahel Varnhagen von Ense oder Bettina von Arnim zu Teil werden – allen Interessierten an der Autorinnenliteratur jener Zeit seien sie aber sehr ans Herz gelegt.
Jana Miklaw in ihrem „Wissenstagebuch“ (16.01.2022)
Zur kompletten Rezension:https://www.wissenstagebuch.com/2022/01/16/elise-von-hohenhausen/
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