Die hier gesammelten Aufsätze, Interviews, Analysen und Materialien zeichnen die Bedeutung und Wirkung nach, die Brasilien in Leben und Werk Stefan Zweigs hatte, ein Aspekt, der von den bisherigen Biographen und Interpreten wenig beachtet oder – oft aus Unkenntnis der portugiesischen Sprache oder der besonderen Umstände – missdeutet wurde. Der Sammelband enthält Vorträge, die anlässlich von Zweigs 50. Todestag und später in Brasilien, Argentinien und Salzburg gehalten wurden. Darüber hinaus enthält er Interviews mit Zeitzeugen sowie Interpretationen der mit Brasilien in Zusammenhang stehenden Werke Zweigs, insbesondere Brasilien – ein Land der Zukunft und Schachnovelle, des heute meistgelesenen Werks von Stefan Zweig. So wird erstmals der Nachweis geführt, welches Schachbuch und welche tatsächlich gespielte Partie der Autor bei Schachnovelle vor Augen hatte. Eine Fülle bislang unbekannter biographischer Details ergab das genaue Studium der Dokumente, die Zweigs brasilianischer Verleger Abraham Koogan seit 1932 gesammelt und aufbewahrt hat. Weitere neue Aspekte ergaben die Befragungen u.a. des Neffen Zweigs und zweier argentinischer Schachgrossmeister. Die Vielzahl neuer Informationen trägt dazu bei, dass ein überraschend neues, vollständigeres und lebendiges Bild vom Leben Stefan Zweigs und der Rolle entsteht, die Brasilien darin spielt. Zugleich eröffnet das hier erstmals vorgelegte Material neue Einsichten in das Werk Stefan Zweigs.