[Zur Ausstellung:] [...] Der Putsch der Franquisten 1936 aktivierte bekanntlich nicht nur die spanischen Künstler. Intellektuelle und Schriftsteller aus der ganzen Welt reisten an, um die Republik zu unterstützen. Notierten, fotografierten, berichteten: Ernest Hemingway und George Orwell, André Malraux und Kisch, Robert Capa und Gerda Taro. Es gibt Picassos „Guernica“, Bilder von Miró und Plakate von Kokoschka, Theaterstücke von Brecht und Texte von Thomas Mann. Einiges davon ist auch jetzt zu sehen.
Spannender sind so die unbekannteren Exponate: Berichte und Reportagen, Zeitungen und Flugblätter, Romane und Liederbücher, Solidaritätsbekundungen und Plakate, auf Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Jiddisch, Hebräisch, Italienisch, Russisch und Schwedisch, die vom enormen Engagement gerade zu Beginn des Krieges zeugen. Neben dem kulturellen Auftrag, dem sich die Volksfront verpflichtet sah, ist die Masse des Gedruckten natürlich auch der Bedeutung der Propaganda geschuldet. Der Spanische Bürgerkrieg war auch ein weltweiter „Medienkrieg“. Etwas kürzer kommt der Aspekt des „Kulturellen Gedächtnisses“, der Erinnerung an den Krieg in den Jahrzehnten danach. Etliches aus der DDR wurde zusammengetragen – darunter Kurioses wie Groschenromane aus den Sechzigern –, als der Mythos des Spanienkämpfers hochgehalten wurde.
Jennifer Wilton in „WELTonline“ (09.02.2008)
[...] Ganz unabhängig von der Ausstellung ist der begleitende Katalog ein eigenständiges Lesebuch, das auch für diejenigen, die in der Materie bereits bewandert sind, eine lohnende Lektüre darstellt. [...] Erfreulicherweise wird die „soziale Revolution“ sehr ausführlich gewürdigt. Auch ansonsten häufig vernachlässigte Aspekte kommen zur Sprache, z.B. ist ein vergleichsweise grosser Teil den „Mujeres libres“ bzw. den deutschen Anarchosyndikalisten gewidmet. [...]
Michael Halfbrodt in „Direkte Aktion“ (März/April 2008)
[…] Als Materialsammlung dürfte der Katalog zum festen Bestandteil jeder Forschungsbibliothek zum [Spanischen] Bürgerkrieg gehören. […]
Sylvaine Hänsel in „Mitteilungen der Carl Justi-Vereinigung e.V“ (20/2008)
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