Aus der Kritik |
Ein faszinierendes und berührendes Buch, das seine innovative Sicht auf Verlust, Trauma und Trauer mit aktuellen Forschungsergebnissen untermauert und unser Verständnis der Trauerprozesse von Grund auf verändert.
Prof. Dr. mult. Hilarion G. Petzold (Europäische Akademie für psychosoziale Gesundheit)
Bonanno hat sorgfältig das wissenschaftliche Material zusammengetragen und zeigt, dass das meiste, von dem wir sicher waren, es zu wissen, schlichtweg falsch ist.
Prof. Dr. Daniel Gilbert (Harvard University)
Bonanno hat unser Denken darüber revolutioniert, wie Menschen auf Verlust und Trauma reagieren.
Prof. Dr. Susan Nolen-Hoeksema (Yale-University)
Paradigmenwechsel in der Trauerforschung:
George A. Bonannos „Die andere Seite der Trauer“ im aktuellen Heft von „Psychologie heute“
Titelthema der aktuellen „Psychologie heute“ (erscheint am 9. Mai) ist: „Mut zur Trauer. Wie wir Verluste gut bewältigen“. Auf den Seiten 26-29 werden zentrale Kapitel aus unserer Neuerscheinung Die andere Seite der Trauer. Verlustschmerz und Trauma aus eigener Kraft überwinden von George A. Bonanno abgedruckt. Der Chefredakteur von „Psychologie heute“, Heiko Ernst, schreibt über dieses Buch im Editorial des Hefts:
„Trauer kann uns stärker machen. Der Psychologe und Resilienzforscher George A. Bonanno leitet gerade […] eine neue Phase in der Trauerforschung ein, vielleicht sogar einen Paradigmenwechsel. In seinem vor kurzem erschienenen Buch Die andere Seite der Trauer stellt er fest: Trauer weckt zum einen fast immer natürliche Widerstandskraft, die uns hilft, erschütternde Verluste nicht nur unbeschädigt zu überstehen, sondern - und das ist ihre „andere Seite“ - reifere und reflektiertere Menschen zu werden. Zum anderen verschafft uns erlebte Trauer auch eine erlernte Resilienz. Die macht uns generell lebenstüchtiger angesichts von Stress und Widrigkeiten aller Art.“ (Psychologie heute. Juni 2012, S. 3)
Trauern bedeutet Arbeit, die gründlich und in der „richtigen“ Reihenfolge abgeleistet werden muss - so viel glaubten wir zu wissen. Doch der amerikanische Psychologe George A. Bonanno zeichnet ein etwas anderes Bild des Trauerns. Ohne die Schmerzen beim Verlust eines Nahestehenden kleinzureden, zeigt Bonanno, dass viele Menschen belastbarer sind und flexibler mit dem Trauern umgehen können, als manch mechanisch anmutende Modelle der Trauerarbeit suggerieren.
Hilal Szegin (Besondere Empfehlung der Sachbuch-Bestenliste von Süddeutsche Zeitung und NDR für den Monat August; Quelle: Börsenblatt. Magazin für den Deutschen Buchhandel, 9. August 2012)
[Diese Untersuchungen] revolutionieren das Verständnis von Trauerprozessen.
mp in „Main Echo“ (13.09.2012)
Forschungsergebnisse wie die des Sozialpsychologen George A. Bonanno sind geeignet, uns Trost zu spenden.
Ursula Nuber im Editorial zu „Psychologie Heute compact“ (November 2012)
Der Mensch - aufs Überleben programmiert
Der Trauma- und Trauerforscher George A. Bonanno stellt gängige Vorstellungen über Trauer infrage. Seine wichtigste Erkenntnis: Trauer ist nichts Übermächtiges. Die meisten Menschen sind widerstandsfähig und bewältigen selbst schwere Verluste gut.
Redaktionelle Vorbemerkung zum Abdruck einiger Kapitel aus dem Buch von George A. Bonanno in „Psychologie Heute compact“ (November 2012)
(Thema des Hefts: „Ziemlich stark! Wie wir Krisen, Schmerz und Leid bewältigen“)
Trauerforscher Bonanno war einer der ersten, die systematisch die Gefühle Hinterbliebener untersuchten. Er schildert seine Ergebnisse und räumt mit vielen Vorurteilen über das Trauern auf. Hilfreich ist das nicht nur für die Trauernden selbst, sondern für alle, die mit Hinterbliebenen zu tun haben.
Lektüreempfehlung in „Der Spiegel Wissen“ (4/2012), Thema des Hefts: „Abschied nehmen. Vom Umgang mit dem Sterben“
[…] das Buch stellt unser bisheriges Verständnis von Trauerprozessen auf den Kopf. [Bonanno] und seine ForscherkollegInnen zeigen durch Studien auf […]: Traumata können überwunden werden, und Trauer macht produktive Verarbeitungsprozesse möglich, weil die meisten Menschen über Resilienz verfügen […]. Für Therapeuten ist dieses Buch Pflichtlektüre. […]
Martin J. Waibel in „Integrative Bewegungstherapie“ (1/2012)
[…] Gestützt auf zahlreiche Fallgeschichten fordert Bonanno ein neues Verstehen des Trauergeschehens, wodurch Betroffene und helfende Berufe zu einem neuen lösungsorientierten Ansatz kommen würden. Überzeugend dargestellte und gut verständliche Forschungsergebnisse. […]
Freya Rickert in „ekz-Informationsdienst“ der Einkaufszentrale für Öffentliche Bibliotheken (Dezember 2012)
Wechselbäder der Gefühle hätten Theoretiker der Trauer früher als krankhaft angesehen. Sigmund Freud, Verena Kast und John Bowlby gingen davon aus, dass Hinterbliebenen Spätfolgen wie Depressionen drohten, wenn sie ihre Trauer nicht verarbeiteten. Heiterkeit und Optimismus in der Trauer deutete John Bowlby etwa als „verräterische Zeichen“ dafür, dass das psychische Gleichgewicht des Hinterbliebenen gestört ist. Dem widerspricht die neuere Forschung: „Positive Gefühle können mehr als nur anzeigen, dass wir uns gut fühlen, und sie kommen in nahezu jeder Lebenslage vor, selbst in so schwierigen Situationen wie der Trauer“, schreibt der Pionier der empirischen Trauerforschung, George Bonanno, in seinem 2012 erschienenen Buch Die andere Seite der Trauer. Die meisten Menschen besitzen ihm zufolge eine natürliche Fähigkeit, Verluste zu überwinden und nach dem Tod geliebter Menschen wieder aufzublühen. Kummer und Lachen sind laut Bonanno spontane und natürliche Reaktionen auf einen Verlust. Seine Forschungen zeigen, dass die meisten Hinterbliebenen sogar lachen können, wenn sie über Verstorbene reden. Das echte Lächeln, das sogenannte Duchenne-Lächeln, ist ebenfalls unter Trauernden zu beobachten. In einer Studie an Witwen und Witwern stellte der Forscher fest, dass es sogar bei der psychischen Genesung hilft: Die Probanden seiner Studien, die während der ersten Monate nach dem Tod ihres Lebenspartners lachten, waren während der ersten beiden Jahre der Trauer psychisch gesünder als die anderen.
Arnd Zickgraf in „ZEIT-ONLINE“: Gesundheit (12/2012)
Zum vollständigen ArtikeL: http://www.zeit.de/wissen/2012-12/Trauerforschung-Gefuehle
Der amerikanische Psychologe hat die empirische Trauerforschung begründet und viele vermeintliche Wahrheiten zur Trauer als Mythen entlarvt. Seine These lautet: Der Mensch ist für die Trauer gemacht. Ein faktenreiches und zugleich einfühlsames Sachbuch, das auch zeigt, wie andere Kulturen mit dem Verlust geliebter Menschen umgehen.
Literaturtipp der Redaktion „planet wissen“ (30.01.13)
Weitere Infos: http://www.planet-wissen.de/sendungen/2013/01/30_tod.jsp
[...] [Bonanno:] Trauer ist ein selbstverständlicher, ggfs. auch recht kurzer Prozess, der in der Regel von allen Menschen geleistet werden kann, weil sie die notwendige natürliche Überwindungskraft (Resilienz) dazu mitbringen; Trauer macht produktive Verarbeitungsprozesse möglich!
Thomas Bernhard in „lehrerbibliothek.de“ (Februar 2013)
Trauer aus einem anderen Blickwinkel
Der Psychologieprofessor und langjährige Trauerforscher George A. Bonanno wagt in seinem Buch „Die andere Seite der Trauer“ einen differenzierten und deutlich weniger pathologisch anmutenden Blick auf den Trauerprozess. Ein Plädoyer für innere Kraft.
Der Tod ist schrecklich und bringt uns aus der Fassung, daran besteht kein Zweifel. Die Trauer einheitlich als langwieriges Drama für alle Menschen darzustellen, wäre jedoch falsch. Zu diesem Schluss kommt George A. Bonanno, einer der erfahrensten modernen Trauerforscher und Professor für Klinische Psychologie an der Columbia Universität in New York, in seinem viel beachteten Werk „Die andere Seite der Trauer“. Darin stellt er zahlreiche seiner Forschungsergebnisse vor und wirft dabei einen ungewohnten, durchaus auch positiven Blick auf Trauerprozesse.
Zunächst übt er berechtigte Kritik an den gängigen Phasenmodellen zur Trauerverarbeitung. Zum Beispiel am Modell der Trauerphasen nach Elisabeth Kübler-Ross, nach dem auf die Phase des Nichtwahrhabenwollens zunächst Zorn, dann Verhandeln, Depression und schliesslich Akzeptanz folgen. Hier fehlten zum einen empirische Studien, ausserdem würden darin die von Kübler-Ross gesammelten Beobachtungen an Sterbenden auf Hinterbliebene übertragen. Zu Recht merkt Bonanno an, dass die Konfrontation mit dem eignen Tod sicher andere Gefühle hervorruft als der Verlust einer geliebten Person. Grundsätzlich bestehe bei den Phasenmodellen die Annahme, Trauernde müssten jede einzelne Phase durchlaufen, um in die nächste zu gelangen. Bonannos Forschungen ergaben jedoch, dass Trauer in Wellenbewegungen verläuft, bei denen die negativen Phasen mit der Zeit immer kürzer und weniger intensiv werden. Dazwischen sind auch positive und sogar fröhliche Momente möglich. Und das ist gut so, denn permanente Trauer wäre gar nicht auszuhalten.
Nach Bonannos Meinung unterliegt die Art und Intensität von Trauer generell so unterschiedlichen Einflüssen, dass eine normative Bewertung des Trauerprozesses wenig sinnvoll erscheint. So gibt es etwa sehr starke kulturelle Unterschiede, die er am Beispiel chinesischer Trauerrituale belegt (vgl. Bonanno, Seite 181 ff.). Auch ganz individuelle Faktoren wie die persönliche Einstellung zum Tod, die Vorstellung vom Jenseits oder die Beziehung zum Verstorbenen spielen eine entscheidende Rolle dabei, wie ein Mensch sich im Trauerfall fühlt und verhält. Die Umstände des Todes sind ebenfalls ausschlaggebend: So wird etwa der plötzliche, unerwartete Tod vollkommen anders wahrgenommen als das Sterben nach langem, schwerem Leiden. Im letzteren Fall ist nach Bonannos Beobachtungen bei vielen Angehörigen das Gefühl von Erleichterung vorherrschend, weil die Qual des geliebten Menschen ein Ende hat, aber auch weil die eigenen Kraftreserven erschöpft sind. Er führt auch das Argument an, dass der Tod eines Menschen oft das weitere Leben seiner Angehörigen massgeblich verändert, und dass diese Auswirkungen langfristig durchaus positiv sein können.
Die meisten Menschen sind der Trauer gewachsen
Das wichtigste Kriterium für die Trauerverarbeitung sieht Bonanno in der Resilienz, der inneren Kraft des Menschen, die ihm bei der Überwindung von Krisen hilft. Inwieweit diese innere Kraft ausgeprägt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab und ist nur zum Teil genetisch bedingt. So spielt nach Bonannos Meinung Optimismus eine grosse Rolle dabei, wie wir mit schwierigen Situationen generell und eben auch mit dem Abschiedsschmerz im Trauerfall umgehen. Resiliente Menschen sind offenbar besser in der Lage, aus ihrer Trauer Trost zu schöpfen:
„In diesem Zusammenhang ist nicht überraschend, dass Hinterbliebene, die mit dem Tod eines Menschen fertig werden oder die Endgültigkeit eines Verlustes akzeptieren können, auch imstande sind, sich mit Erinnerungen an die betreffende Person zu trösten. Sie wissen, dass ihre Angehörigen nicht mehr leben, doch beim Reden und Nachdenken über die Verstorbenen entdecken sie, dass nicht alles verloren ist. Die Beziehung ist nicht vollständig abgebrochen. Sie können sich weiterhin gemeinsame positive Erinnerungen ins Gedächtnis rufen und sich daran erfreuen. Es ist, als wäre ein Teil der Beziehung nach wie vor intakt. Andere Hinterbliebene hingegen, die ein Verlust härter trifft, haben grössere Schwierigkeiten, sich an positive Erinnerungen zu halten, als könnten sie den Verstorbenen nicht mehr wiederfinden, als würden die Erinnerungen sich ihnen entziehen. Der Trauerschmerz kann anscheinend alle Erinnerungen an das Gute blockieren.“ (Bonanno, Seite 84/85)
Für Bonanno erfüllt Trauer die Funktion, sich auf ein Leben ohne den Verstorbenen einzustellen, er bezweifelt aber nicht, dass Trauer tatsächlich ungemein wehtun kann. Natürlich erkennt er auch an, dass es bei etwa 10 bis 15 Prozent aller Todesfälle bei den Angehörigen durchaus schwierige stagnierende Trauerprozesse gibt, die die Betroffenen auch noch nach Jahren blockieren und nur durch Unterstützung von aussen gelöst werden können (vgl. Bonanno, Seite 108). In den meisten Fällen jedoch wandelt sich der Schmerz des Verlustes in eine anhaltende Beziehung zum Verstorbenen und eine tröstliche Erinnerung, und das ganz ohne Mitwirkung von aussen.
Für diejenigen, die mit Trauernden zu tun haben, ist vor allem wichtig, dass ein schnelles Zurückfinden in das Weiterleben oder sogar ein scheinbares Fehlen extremer Trauerreaktionen kein Zeichen für Verdrängung sein müssen, sondern einfach die Folge gesunder innerer Stärke sein können. Für Trauernde selbst zeigt Bonanno in seinem Buch an vielfältigen Beispielen, dass im Grunde jede Reaktion im Trauerfall ihre Berechtigung hat, weil es hier keine Norm gibt. Allein das kann sicher eine grosse Entlastung sein, wenn man Abschied nehmen muss.
Cathrin Gawlista / Rapid Data - Unternehmensberatung für Bestatter
[...] Bonanno schildert viele Einzelschicksale, die er persönlich begleitet hat, verknüpft Anekdotisches mit wissenschaftlichen Erkenntnissen. Wie mannigfaltig Trauer sich ausprägen kann, wird dadurch sehr anschaulich. Ein grosser Teil des Buches beschäftigt sich ausserdem mit Trauerriten in anderen, insbesondere asiatischen, Kulturen. [...]
Claudia Massmann in „Emotionsforschung“ (11. Januar 2017)<7i>
Zur vollständigen Rezension: https://emotionen-info.de/2017/01/11/george-bonanno-die-andere-seite-der-trauer/
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