Niemals kriechen meine Lieder
Schmeichelnd um des Thrones Fuss;
Ich bin stolz - doch treu und bieder,
Freien biet' ich Freundes Gruss!
Mag, wer will, die Fürsten preisen:
Mein Lied ist dem Volk geweiht.
Wirst Du's darum von dir weisen?
Sieh, ich bin ein Sohn der Zeit.
(Otto Lüning)
Weitere Produktinformationen
Daten
Lesebuch Otto Lüning
Zusammengestellt von Walter Gödden
Nylands Kleine Westfälische Bibliothek 73
2018
ISBN 978-3-8498-1276-8
160 Seiten
kartoniert
Inhalt
Gedichte (1844)
Zuneigung an eine Freundin
Dem deutschen Volke
Der deutsche Bund
Börne's Grab
Wer ist ein Dichter?
An Georg Herwegh
Das Pressgesetz (1841)
Eisenbahn und Romantik
Ein König und die Pressfreiheit
Xenien
Dingelstedt
Freiligrath
Vorwärts!
Deutsche Jahrbücher
Politische Poesie
Das Weser-Dampfboot (20. Juni 1844)
Leiden eines chinesischen Redakteurs (25. September 1844)
Prospectus des »Weser-Dampfbootes« (November 1844)
Westphälische Zustände (Januar 1845)
Der allgemeine Hülfs-Verein zu Rheda (Februar 1845)
Arbeitslohn und Arbeitsfähigkeit (April 1845)
Politisches Rundgemälde (1845)
Reisebilder (1845/46)
Die Aufhebung der Censur durch den Rheinischen Beobachter (Juli 1846)
Zum neuen Jahre (I) (Januar 1847)
Rheda, Ende Dezember (Februar 1847)
›Königliches Ober-Censur-Gericht in Sachen Otto Lüning‹ (Juli 1847)
Zum neuen Jahre (II) (Januar 1848)
Abschied an die Leser (17. Mai 1848)
Deutschland nach innen und nach aussen (17.5.1848)
Nachwort
Textnachweise
Aus der Kritik
[...] Die Auswahl schöpft aus dem Vollen und bietet heutigen Lesern ein grossartiges document humain dieses kämpferischen Demokraten, der die politischen und wirtschaftlichen Missstände seiner autoritärobrigkeitlichen Zeit scharfsinnig analysierte, benannte und anprangerte. [...] Wie sein Freund Herweg blieb Otto Lüning auch der Niederschlagung der Revolution von 1848 seinen demokratischen Überzeugungen treu und wurde deshalb vom preussischen Geheimdienst bis zuletzt argwöhnisch bespitzelt [...]. »Was bleibt? Die Hochachtung vor einem Aufrechten, Unbeugsamen. Sein Sarg wurde von einer grossen Schar Arbeiter zu Grabe getragen – ein Indiz für die Volksverbundenheit dieses unnachgiebigen Streiters. Man hätte ihm gegönnt, in einer besseren Zeit gelebt zu haben.« Göddens Schlusswort (S. 157) zu Lüning dürfte auch zur Lektüre dieses unbedingt lesenswerten Buches Anlass geben, vielleicht sogar zur weiteren Beschäftigung mit einem ebenso gradlinigen wie missliebigen Vertreter einer radikaldemokratischen Minderheit im Vor- und im Nachmärz; den Populisten, Taktierern und Wendehälsen unserer Tage sei allerdings dringend von Lüning abgeraten. Frank Stückemann in „Jahrbuch für Kommunikationsgeschichte 20“ (2018)