Das vorliegende Buch versammelt Gedichte und Erzählungen Grisars, die zuvor meist in kleineren Verlagen der Arbeiterbewegung erschienen und seit langem nicht mehr greifbar sind. Hinzu kommen Texte aus dem Nachlass, der umfangreiches unveröffentlichtes Material (Werkmanuskripte, journalistische Arbeiten, rund 1.100 Briefe) enthält. Die Erschliessung des Nachlasses ist auch deshalb seit Jahrzehnten ein dringendes Desiderat, weil er Texte enthält, die zu Lebzeiten Grisars wegen ihrer kritischen Tendenz nicht erscheinen konnten.
Mit dem hier vorgelegten Materialfundus sollen der Grisar-Forschung, aber auch allgemein der Erforschung der Ruhrgebietsliteratur neue Impulse verliehen werden. Die jüngere Literaturforschung (Renate von Heydebrand, Dieter Sudhoff, Dirk Hallenberger) würdigt Grisar unisono als höchst respektablen Autor, der längst eine Wiederentdeckung verdient gehabt hätte. Dieter Sudhoff gelangte zu dem Urteil: »Die westfälische Literatur hat […] etwas gutzumachen an Erich Grisar.« Die nun vorgelegte erste Werkauswahl des Autors mag hierfür ein neues Fundament bieten.