"Wer nichts über die Sache versteht, schreibt über die Methode", nörgelte der Philologe Gottfried Hermann schon vor über 150 Jahren. An dieser Geringschätzung hat sich trotz aller Diskussionen um literaturwissenschaftliche Verfahren wenig geändert. Besonders in Deutschland heißt das Ideal noch immer wissenschafliche Objektivität und fixer Kanon, ist die Praxis Dichterverehrung und dogmatische Wertung. Arno Schmidt hat versucht, Alternativen zur akademischen Germanistik zu entwickeln. Anhand seiner seit den 50er Jahren entstandenen Essays zur deutschen Litaratur werden das methodische Verfahren und die spezielle Eigenständigkeit der Literaturbetrachtung dieses "Selber-Schreibenden" bestimmt.