Das Grundschema und seine Varianten, die im vorliegenden Buch entwickelt werden, beruhen auf den Ergebnissen detaillierter Textanalysen und dienen als Erklärung und Vergleichsbasis für Borcherts Kurzprosa. Ihnen werden jeweils Geschichten zugeordnet, die in ihrem globalen Aufbau und Wertbezug eine grundsätzliche Ähnlichkeit miteinander aufzeigen und sich dadurch als verschiedene Subtypen eines umfassenden Grundtypus ausweisen. Der Schemahintergrund, die systematische Klassifikation der Geschichten und die Aufdeckung ihrer Zusammenhänge liefern immer wieder neue interpretative Einsichten in Borcherts Prosawerk. Zur Bereicherung seiner narrativen Semantik trägt auch das Netz von Feinstrukturen bei, die in den Einzelanalysen ebenfalls eingehend behandelt werden. Als Ausblick werden Im Schlusskapitel letztlich Geschichtentypen umrissen, die vom ausgeführten Schemakonzept abweichen und zusätzliche Bereiche der Narration bei Borchert eröffnen.