Der niederländische Germanist Jos Hoogeveen (1947-2005) war ein Querdenker. Angeregt durch die angelsächsische Sprachphilosophie, aber vor allem die kommunikationstheoretischen Erkenntnisse Niklas Luhmanns, entwickelte er eine Interpretationstheorie, die auf der Selektivität der Bedeutung jeglicher Kommunikation beruht – ein Ansatz, der so konsequent durchdacht im literaturwissenschaftlichen Diskurs neu war und ist. Seine bisher nicht angemessen gewürdigten Arbeiten stellen wir hier in einer Auswahl neu vor. Sie sind – so Herbert A. Arnold, Wesleyan University Middletown/CT USA in einer Rezension von »Sein, Zeit und Heißen« – eine »historiographische Herausforderung« und »Pflichtlektüre eines jeden Literatur- und Geisteswissenschaftlers, der sich auf der Höhe der theoretischen Diskussion bewegen will«.