In diesem Jahr veröffentlichte der Aisthesis-Verlag in Bielefeld eine Studie mit dem Titel »›Nordlichter‹. Theodor Däubler im Werk Arno Schmidts« von Ulrich Klappstein (Jahrgang 1952). In der Einleitung konstatiert Klappstein, dass sich Arno Schmidt nahezu sein Leben lang mit dem vergessenen Werk Däublers beschäftigte. Aber anders als im Falle Karl May, vermochten die Schmidt'schen Bemühungen für Däubler keinen Impuls für eine Neurezeption auszulösen. In einem ersten Teil versucht der Autor dem Leser wichtige Lebensstationen Däublers nahe zu bringen. Namen von Däublers Freunden tauchen auf. 1921/22 erschien eine zweibändige Ausgabe von Däublers Hauptwerk »Nordlicht« im renommierten Leipziger Insel-Verlag. […] Ulrich Klappstein lässt Erläuterungen zum »Nordlichtmythos« und zu wichtigen Quellen Däublers (Görres, Fourier, Proudhon, Bachofen, Gross) folgen, ehe er minutiös und mit umfangreichen Fußnoten die Däubler-Rezeption Arno Schmidts lesbar macht. […] allein die Namen befreundeter und rezipierter Autoren, die heute in gegensätzliche »Schubladen« eingeordnet werden zeigen, dass es vor dem Ersten Weltkrieg Intellektuelle mit einer kulturell geprägten Europa-Bildung gab. In den 1920er Jahren versuchte diese Strömung den Schaden, den die europäischen Machteliten mit dem Weltkrieg angerichtet hatten, zu beheben. Aber schon stand die nächste Katastrophe an, die die Machteliten in ihrem Streben nach Weltherrschaft, Rohstoffvorkommen und der Reduktion des Lebenssinnes auf maximale Gewinne hervorbrachten. Insofern ist das Bemühen von Arno Schmidt um eine Aktivierung des Däublerschen Erbes kaum zu überschätzen. Dem Autor und dem Verlag ist zu danken.
Johannes Eichenthal in „LitteratA“ (November 2012)
Zur vollständigen Rezension: http://www.mironde.com/litterata/2063/allgemein/neue-horizonte
[...] akribische Nachforschungen zur Präsenz von Theodor Däubler und seinem Großepos „Das Nordlicht“ im Werk Arno Schmidts [...].
Oskar Ansull in „literaturkritik.de“ (3/2013, Ankündigung der Rezension)
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