Ulisse Dogà gelingt es in seinen geschichtsphilosophischen Reflexionen über das Frühwerk Georg Lukácsʼ [...] nicht streng historizistisch, streng linearzeitlich, sondern der Eigen-Zeit des Einzelnen in seinem Künstler-Lebtum näherzukommen. Die Geschichte unter dem Blickwinkel des möglichen Neuen – daran besteht hier kein Zweifel – des Ereignisses, eines glaubhaften, selbst erlebten, Glaubens, als Wahrhaftes, als Freiheit des Einzelnen, als individuell-existenzielle Expraxis empraktischer Künstlerphilosophie zu entfalten – darauf weist Dogà in einer großartigen Gedankenauswahl geschichtlich-mystischer Größen wie Dostojewski, Meister Eckhart und Nietzsche zweifelsohne hin. [...]
Konstanze Caysa in „Germanistik 2022“, Bd. 63, H. 1-2
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