Hannelies Taschau, geboren 1937 in Hamburg, war mit 22 Jahren und ihrem Gedichtband Verworrene Route, erschienen in der Eremitenpresse des legendären V.O. Stomps, die Entdeckung auf der Frankfurter Buchmesse. Und sie tauchte ab. »Man muss aufhören sich essen zu lassen, wenn man am besten schmeckt, sagt Nietzsche«, sagt Taschau. Sie ging nach Paris, studierte, recherchierte, arbeitete bei einem Advokaten, schrieb den Roman Die Taube auf dem Dach und bekam den Förderpreis des Landes NRW. Landfriede, ihr zweiter Roman, erzählt von einer ungewöhnlichen Emanzipation aus der Geborgenheit. Ort und Zeit der Handlung ist ein aufstrebender Ort im Münsterland in den siebziger Jahren. Großes Kritikerlob, Lesereisen, Auftritte in Funk und Fernsehen bis zum Überdruss. Taschau tauchte ab. Leben. Und schreiben. Das ist die richtige Reihenfolge, sagt sie. Ihr Werk umfasst Lyrik (zuletzt Männerkind), Romane (die bekanntesten Die Taube auf dem Dach, Landfriede, Dritte Verführung, Das Sommerhaus), Erzählungen (Nahe Ziele, Mein letzter Mann u.a.), Essays, Hörspiele, Feature. Sie erhielt Preise und Auszeichnungen, darunter den Nicolas-Born-Preis, den Arnsberger Kurzgeschichtenpreis, war zu Gast im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia, Bamberg, und unterwegs für Goethe-Institute (Reykjavik, Oslo, Amsterdam, Brüssel u.a.).
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