Die interkulturelle Germanistik aus Afrika, Asien, Australien, Süd- wie Nordamerika und Europa zeichnet sich spätestens seit den 1990er Jahren durch das erklärte Ziel aus, einerseits länderspezifische Ausprägungen der Germanistik zu erkennen und andererseits die Vielfalt interkultureller Konstellationen in den Blick zu nehmen. Der in dieser Studie unternommene Durchgang durch die deutschsprachige bzw. europäische und afrikanische Literatur vom 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart leistet einen wichtigen Beitrag zu einem solchen transnationalen Konstellieren literarischer Texte und zur Berücksichtigung der Vielfalt diskursiver Standpunkte in der Germanistik.
Die Studie verdeutlicht, dass ein nordsüdlicher ‚Dialog‘ und eine ‚Poetik der Relation‘ in Form von Einfärbungen und Querbezügen sowohl in der Literaturgeschichte (Romantik, Sturm und Drang und Négritude) als auch in Prosatexten stattgefunden haben.
Die interkulturell verfasste und für die Leser*innen vorgelegte ‚Textwelt‘ erweist sich als ein Gewebe von kulturellen und literarischen Artefakten, die mittels eines Verfahrens der Rekonfiguration überformt und übersetzt werden.