[...] [Die Schreiben zeigen] Schwager als Anwalt des „einfachen Mannes“ in Dauerfehde mit dem Großbauerntum. Eine Pastoraltheologie bieten Schwagers Briefe an seinen Schwiegersohn Theodor Koch. [...]
Burgit Hörttrich in „Westfalen-Blatt“ (2.12.2015)
[...] Die Editionstechnik bei dieser Sammlung von Briefen ist ebenso sachgerecht wie sorgfältig. Eine kenntnisreiche Einleitung des Herausgebers rundet das Bild eine Edition ab, die wissenschaftsgeschichtlich weiterführend ist und als Verdienst für die Forschung gewertet werden muss.
Dirk Fleischer in „Das Historisch-Politische Buch“ (2016, Heft 4)
[...] Die Einleitung von Stückemann zeigt, wo die Konfliktlinien zwischen Aufklärung und Pietismus verliefen. S[chwager] war ein »Anwalt der lütken Luie« (42) seiner Gemeinde. Diese »kleinen Leute« wurden durch das Großbauerntum ausgebeutet; S[chwager] verglich das mit »Sklaverey« (44). [...] Im Pietismus erkannte S[chwager] vor allem eines, nämlich den oft erfolgreichen Versuch, die Armen auf dem Land, »Heuerlinge, Hüßen, Kötter« (44), klein zu halten, sie auf einen Ausgleich im Jenseits zu vertrösten, eine Volksgesundheit und -aufklärung zu verhindern, das Großbauerntum zu stützen und so die gegebene Ungerechtigkeit kirchlich zu sanktionieren. [...]. S[chwager] jedenfalls ist ein Volksaufklärer, der in regionalen, das heimatkundliche Interesse übersteigenden Bezügen hier schon früh einen anderen Aspekt christlicher, kirchlicher Arbeit, Seelsorge und Pädagogik gesetzt hat. Insofern sind die nicht einfach zu lesenden Briefe S.s keine versponnenen Gedanken aus einer schöngeistigen Welt, sondern haben immer einen handfesten sozialen Hintergrund. Stückemann ist es zu verdanken, dass dieser wichtige Aspekt der Kirchengeschichte deutlich zutage tritt, dass auch westfälische Kirchengeschichte nicht nur Geschichte des Pietismus und der Erweckungsbewegung ist, sondern einen durchaus weiten Geist geatmet hat.
Albrecht Philipps in „Theologische Literaturzeitung“ (Dez. 2016)
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