Die verschiedenen Artikel des vorliegenden Bandes zeigen, dass sich der Gebrauch von Schrift im Film seit der Pionierzeit des Films bis hin zu gegenwärtigen digitalen Produktionen nicht auf die pure Vermittlung semantischer Informationen beschränkt, sondern dass Schrift nun selbst häufig zum ‚Hauptdarsteller‘ wird.
‚Schriftfilme‘ – das sind analog oder digital basierte Kurzfilme oder Filmtitel mit bewegter, animierter, grafisch gestalteter und vertonter Schrift. Aus fünf Bereichen werden ‚Schriftfilme‘ vorgestellt: Künstlerische Filme, Filmtitel, Werbefilme, Musikvideos und TV Motion Design.
‚Schriftfilme‘ verdeutlichen, wie sich eine Kultur, die lange Zeit von einer statischen Schrift dominiert war, nun durch technisch-elektronische Medien zu einer offenen Schrift-und-Bild-Kultur verändert. Schrift und Bild sind unverkennbar in Bewegung geraten und dabei auch emotionalisiert worden. Wir beobachten hier zwar den Abbau der alten Totalität des Buches, aber keinen ‚Untergang der Schriftkultur‘, im Gegenteil: einen Aufstieg der Schrift.
Bernd Scheffer / Christine Stenzer (Hgg.)
Schriftfilme
Schrift als Bild in Bewegung
Schrift und Bild in Bewegung Bd. 16
2009
ISBN 978-3-89528-749-7
247 Seiten
zahlr., zum Teil farbige Abb.
kartoniert
Bernd Scheffer, Professor für Literatur- und Medienwissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität in München. Verschiedene Veröffentlichungen zum Thema ‚Schrift und Bild‘. Kurator einer Ausstellung über ‚Schriftfilme‘.
Christine Stenzer, 2009 Promotion mit der Arbeit Hauptdarsteller Schrift. Ein Überblick über Schrift in Film und Video von 1885 bis 2009, wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, im Kuratorenteam einer Ausstellung über ‚Schriftfilme‘.
[...] „Schriftfilme“ ist eine Essaysammlung zu einem spannenden Thema -- Schrift als Begleiter des Films beinahe von Anbeginn der Kinematographie an. Die Autoren, allesamt Fachleute auf ihrem Gebiet, beleuchten die verschiedenen Einsatzbereiche des geschriebenen Wortes, den Wandel, dem die Schrift im Film unterworfen ist, sie geben einen Ausblick auf einen neuen Umgang mit Autorenschaft, lebendig gewordene Buchstaben und einen neuen Modus der Übermittlung von Wissen.
Marlis Schmidt in „rezens.tfm“ (1.6.2010)
Die vollständige Rezension: http://www.univie.ac.at/film/php/rezension/rezens.php?action=rezension&rez_id=89
Schrift und Bild in Bewegung Bd. 16