Titel ist vergriffen!
„Literatur in Bewegung oder die schwierige Situation des Dazwischen“ – diese Formulierung Wolfgang Asholts gibt dem vorliegenden Band Titel und Struktur: „Bewegung“ ist das Grundwort des Sammelbandes. Nur durch sie kommt man in ein „Dazwischen“. Drei Bezirke von Bewegung werden inspiziert: Reisen, Metropolen und Avantgarden. Klar ist: Nirgends ist hier Statik. Reise ist Ortsveränderung zu Anderen und Anderem. In der Metropole ist selten Platz zum Verweilen. Die Avantgarde zerrt weg vom Üblichen, Normalen in ein neues Eigenes. Dabei sind alle drei Bewegungsfelder auf Entdecken, Erstaunen und Erneuern gestimmt. Wenn sie auch ineinander übergehen, so sind sie doch unterscheidbar. Dem entspricht der Aufbau dieses Bandes.
Die Festschrift ist Wolfgang Asholt zu seinem 65. Geburtstag gewidmet.
Wolfgang Klein / Walter Fähnders / Andrea Grewe (Hgg.)
Dazwischen
Reisen – Metropolen – Avantgarden
Festschrift für Wolfgang Asholt
Reisen Texte Metropolen, Bd. 8
2009
ISBN 978-3-89528-731-2
597 Seiten
7 Abb.
kartoniert
[…] Was hier praktiziert wird, ist eine Philologie, die ihren Gegenstand nicht aus den Augen verliert, das heißt: den Kontakt zur außertextuellen Wirklichkeit, zum historischen Kontext, zu ihren Protagonisten, aber auch zum eigenen Fachverständnis. […] Was die Lektüre dieses Bandes faszinierend macht, ist der fast staunende Blick auf ein buchstäblich lebhaftes philologisches Forschungsfeld, das bei aller spürbaren Begeisterung für den Gegenstand in jedem Moment die Frage nach der Aufgabe der Literaturwissenschaft, der (inter-)disziplinären Selbstverortung stellt, dies allerdings angenehm beiläufig und unaufgeregt. Und die (nur scheinbare) Abwesenheit eines gemeinsamen Theoriedesigns, dessen wuchernde Begriffsbildung mitunter den Blick auf den literarischen Text, den Protagonisten, den Kontext verstellt, erweist sich in diesem Fall keineswegs als Mangel, im Gegenteil. Es geht um Weltverständnis, aus der Sicht des Philologen, um eine Passion. Das ist es, was »wissenschaftliche Texte über sich selbst hinaus belangvoll« (10) macht.
Kerstin Küchler in „Romanische Forschungen“ (124/2012)
Reisen Texte Metropolen, Bd. 8