Das Buch ist vergriffen!
Die Vielfältigkeit und das Ausmaß der weiblichen Beteiligung an der deutschsprachigen literarischen Öffentlichkeit – als Autorinnen, Journalistinnen, Übersetzerinnen, Schauspielerinnen, Salonièren und nicht zuletzt als Leserinnen – erweiterten sich um das Vielfache im Laufe des ‚langen‘ 19. Jahrhunderts. Einem interdisziplinären Ansatz folgend untersucht dieser Band bisher wenig berücksichtigte Aspekte der Berufsgeschichte schreibender Frauen. So wird ihre Tätigkeit nicht nur auf dem Büchermarkt und im Verlags- und Zeitschriftenwesen, sondern auch in den formellen und nicht-formellen Einrichtungen der literarisch-kulturellen Sphäre wie beispielsweise den Salons und dem Theater dargestellt. Die in diesem Band versammelten Beiträge beschäftigen sich mit vier Themenkomplexen:
Autorinnen und ihre Verleger
Unter welchen Bedingungen veröffentlichten deutschsprachige Autorinnen und welche Verbindungen brauchten sie, um ihre Texte vermarkten und rezensieren zu lassen?
Schreiben in und für die Öffentlichkeit
Wie haben Frauen mit der Produktion und Rezeption von Texten ihre literarisch-kulturelle Sphäre außerhalb des Büchermarktes mitgestaltet oder einen eigenen politischen Diskurs eingeleitet und gesteuert?
Übersetzerinnen und Kulturvermittlerinnen
Wie gingen Frauen mit dem literarischen Handwerk des Übersetzens um? Wie haben sie diese Tätigkeit erweitert und vertieft, um zwischen den Ländern als Kulturvermittlerinnen zu agieren?
Eine Tradition weiblicher Autorschaft?
Gab es für die Autorinnen des 19. Jahrhunderts eine ermutigende Vorstellung einer weiblichen Literaturtradition? Wie kommt es, dass zahlreiche Autorinnen dieser Epoche aus der deutschsprachigen Literaturgeschichte weitestgehend ausgeschlossen wurden? Wie beurteilten die heute bekannten Autorinnen des 19. Jahrhunderts ihre Aussichten auf Ruhm und Anerkennung?
Caroline Bland / Elisa Müller-Adams (Hgg.)
Frauen in der literarischen Öffentlichkeit 1780-1918
2007
ISBN 978-3-89528-653-7
334 Seiten
kartoniert
Caroline Bland ist seit 1994 Lecturer für Germanistik, deutsche Geschichte und deutsche Sprache an der Universität Sheffield (UK). Sie leitet das „Centre for Gender Studies in Europe“ an dieser Universität und hat Artikel zu Clara Viebig, Lily Braun, Theodor Storm und Frauenbildung um 1900 veröffentlicht, sowie ein Buch herausgegeben (mit Máire Cross): Gender and Politics in the Age of Letter-Writing, 1750-2000, Aldershot: Ashgate, 2004.
Elisa Müller-Adams ist seit 2001 Dozentin am Department of Germanic Studies an der Universität Sheffield. Ihre Dissertation erschien 2003 unter dem Titel: „…daß die Frau zur Frau redete – Das Werk der Caroline de la Motte Fouqué als Beispiel weiblicher Literaturproduktion der frühen Restaurationszeit“.
[...] The unifying theme of this volume [...] is „reception and gender“ as it occurred and occurs on many levels: readership, publishers, critics, (literay) historians, and in public and private settings. What it asks its readers to do is come to a more nuanced understanding of the literay/cultural marketplace. [...] [T]he volume still provides a useful overview of the opportunities and challenges this marketplace presented for women writers. This can help advanced undergraduates, graduate students, and scholars in general to re-think the explicit constraints that continue to influence our understanding of women's cultural production.
Helen G. Morris-Keitel in „Monatshefte“ (No. 2, 2010)