Eine ,Festschrift‘ für Walter Fähnders ist, über den Charakter einer institutionellen Gelegenheitsschrift hinaus, weit mehr als ein Ausdruck der besonderen Wertschätzung des Wissenschaftlers und der Person: Sie ist ein Manifest der Eigenständigkeit, der Eigenheit, der Eigenwilligkeit. So vereinigt dieser Band höchst unterschiedliche Beiträge, die das Engagement und die Arbeitsgebiete des Jubilars aus mehr als 30 Jahren seiner germanistischen literaturwissenschaftlichen Neugier und Forschung perspektivieren. Studien zu Projekten und Wendepunkten einer Literatur-Geschichte, das Durchmessen der Avantgarde(n), der literarischen und politischen Vielstimmigkeiten der Moderne, Fragen nach dem Verhältnis von Text und Autonomie, theoretische Ausflüge und Grabungen verdichten sich zu einem kritischen Blick auf das Außerplanmäßige.
Wolfgang Asholt / Rüdiger Reinecke / Erhard Schütz / Hendrik Weber (Hgg.)
Unruhe und Engagement.
Blicköffnungen für das Andere
Festschrift für Walter Fähnders zum 60. Geburtstag
2004
ISBN 978-3-89528-473-1
572 Seiten
kartoniert
Zu den immer noch gern gepflegten Ritualen des akademischen Betriebes gehört die Ehrung verdienter Wissenschaftler durch Festschriften. Mag diese sehr deutsche Buchsorte auch noch so sehr mit akademischer Selbstbeweihräucherung und dem „Muff unter den Talaren“ in Verbindung gebracht werden, so erfreut sie sich doch zu einer Zeit, da viele Professoren der achtundsechziger Generation in Pension gehen, erneuerter Beliebtheit. Während bei vielen derart Geehrten über die linke Vergangenheit schamhaft hinweggegangen wird, ist in der Festschrift für Walter Fähnders, „Unruhe und Engagement, Blicköffnung für das Andere“, das Gegenteil der Fall.
Christina Ujma in „literaturkritik.de“ (Juli 2005)
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