Als das Bielefelder Colloquium Neue Poesie 1978 von rund 20 international bekannten Autoren und Wissenschaftlern ins Leben gerufen wurde, konnte niemand die große und anhaltende Resonanz voraussehen, die dieses außergewöhnliche Treffen 25 Jahre lang, bis 2002, immer wieder gefunden hat. Weder an Statuten noch durch organisatorische Zwänge gebunden, fühlten sich die zuletzt etwa 50 Autorinnen und Autoren allein vergleichbaren künstlerischen Voraussetzungen verpflichtet. Es geht und ging ihnen vor allem um ein methodisches Fortschreiben von Literatur, das neue Entdeckungen im ästhetisch- ungesicherten Gelände überhaupt erst möglich macht und zu neuen Hör-, Seh- und vielleicht Denkweisen herausfordert. Auf der jährlich stattfindenden Tagung nutzten sie die Gelegenheit, einander ihre neuesten Arbeiten oder das gerade im Entstehen Begriffene vorzuzeigen und kollegialer Kritik auszusetzen, über Bedingungen und Aussichten einer solchen nicht marktkonformen Literatur zu sprechen, Pläne zu machen, Neues auszuprobieren und nicht zuletzt auf einer großen Lesung sich mit viel Spaß und Spontaneität der Öffentlichkeit zu stellen. Das Hörbuch soll in ausgewählten Mitschnitten die alljährliche Lesung vergegenwärtigen.
Ulrich Schmidt / Michael Vogt (Hgg.)
aussicht – absicht – einsicht
25 Jahre Bielefelder Colloquium Neue Poesie
AISTHESIS hörbuch 1
2002
ISBN 3-89528-367-3
2 CDs
Unser heutiges Hörbuch der Woche ist eine Premiere. Zum einen, weil es das erste Hörbuch des renommierten Wissenschaftsverlags Aisthesis ist, zum anderen weil es das erste Mal Zugang zu einer literarischen Institution ermöglicht: gemeint ist das Bielefelder Colloquium Neue Poesie, das seit 1978 jährlich stattfindet, ein Treffen für Autoren von experimenteller, visueller und konkreter Poesie wie Ernst Jandl, Friederike Mayröcker, Helmut Heißenbüttel oder Oskar Pastior, um nur einige zu nennen. [...] Das Hörbuch bietet einige Exclusiv-Tracks. Literatur, die bisher noch nie publiziert wurde.
Katarina Agathos in "15-5 Hörbuchmagazin", Bayern2Radio, 19.1.2003
[…] eine Fundgrube ist für Freunde der experimentierfreudigen Poesie. [… Die] Auswahl ist gelungen, eine Mixtur aus historischem Dokument, poetischem Genuss und akustischer Herausforderung.
Martin Burkert in "Mosaik", WDR 3, 17.-21.2.2003
Ein verdienstvolles, immer wieder amüsantes Kompendium und Dokument, das eine Vielzahl der Möglichkeiten demonstriert, was Sprache kann, wenn sie von dem Joch, Informationsträger zu sein, befreit wird.
Dietrich zu Nedden in "Hörprobe", NDR kultur, 29.03.2003
[…] eine Fundgrube für Freunde ungewöhnlicher, schräger, oft auch witziger Laut-Poesie […] und zugleich eine akustische Herausforderung, um über Grenzen und Möglichkeiten heutiger Lyrik zu reflektieren.
Walter Gödden im "Westfalenspiegel"
Es [das Programm der CD] ist eine kleine Sensation, ein produktiver Rausch, ein Hörerlebnis, daß einem die Worte fehlen.
Lutz Hagestedt in „literaturkritik.de“ (4/2003)
AISTHESIS hörbuch