Der Band versammelt Untersuchungen zu literarischen Verhandlungen von Grenzen in der Epoche des Realismus und der klassischen Moderne. Der Begriff Grenze wird hierbei weit gefasst: Er kann konkrete (lokale wie interkontinentale) territoriale Grenzen ebenso umfassen wie Standes- und Dialektgrenzen oder Begrenzungen im Stadtraum. Im Einzelnen bieten die Beiträge fundierte Analysen zu konkreten Autoren.
In der Summe laden die Beiträge zum Infragestellen eines statischen Antagonismus zwischen realistischem und modernem Schreiben ein, aber auch zur Reflexion über Grenzverschiebungen des Kanons: Neben dort fest verankerten Autoren wie den ‚großen Vier‘ des Realismus (Fontane, Raabe, Storm und Keller) oder Robert Musil widmen sich die Beiträge auch dem ‚ewigen Geheimtipp‘ Keyserling, einem Vertreter der niederdeutschen Literatur (Groth), einst umstrittenen, heute jedoch kanonisierten Autoren (Bang, Strindberg) oder gewaltsam exkludierten Schriftstellern wie Georg Hermann.
Harald Hohnsbehn / Matthias Bauer / Christian Riedel (Hgg.)
Über die Grenze
Literarische Verhandlungen von Ausgrenzungen und Beschränkungen zwischen 1855 und 1930
Philologie und Kulturgeschichte Band 14
2024
ISBN 978-3-8498-1963-7
229 Seiten
kartoniert
Harald Hohnsbehn wurde nach dem Studium der Fächer Deutsch und Geschichte 1996 mit der Dissertation Die Flensburger Schuljugend in der Zeit des Ersten Weltkriegs promoviert und arbeitete bis zu seinem Tod 2023 als Lehrer.
Matthias Bauer ist seit 2007 Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Europa-Universität Flensburg.
Christian Riedel ist seit 2022 wieder als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Europa-Universität Flensburg tätig.
Leseprobe: lp-9783849819637.pdf
Philologie und Kulturgeschichte Band 14