Theodor Mundts entschiedenes Verdikt gegen die philosophische Ästhetik seiner Zeit benennt Hegel als den Hauptverursacher der beklagten Praxisferne und der Sekundarisierung innerhalb des philosophischen Systemdenkens. Anstelle ‘lebloser’ Begriffe steht ihm eine auf das Leben bezogene ästhetische Theorie vor Augen.
Auch wenn es Mundt und seinen Mitstreitern nicht gelingt, die Bestimmungen der Hegelschen Ästhetik kategorial zu überwinden, so ist doch – im theoretischen Programm wie in der literarischen Praxis – das Bestreben unübersehbar, Kunst und Leben, Literatur und Politik in möglichst enge Verbindung miteinander zu bringen, erstarrte Formen aufzubrechen und an ihre Stelle neue zu setzen, die unter sich rasant verändernden Außenbedingungen geeignet erscheinen, diese Verbindung zu festigen.
Das vorliegende Jahrbuch ist dem Wandel literarischer Konzepte im Vormärz und der Reflexion darüber gewidmet; im Mittelpunkt stehen, im Sinne Mundts, eher Überlegungen der Literaturproduzenten selbst als philosophisch-systematische Entwürfe in der Nachfolge Hegels.
Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2000, 6. Jahrgang
Literaturkonzepte im Vormärz
Redaktion: Michael Vogt und Detlev Kopp
2001
ISBN 978-3-8498-1668-1
443 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 7,1 MB
Jahrbuch des Forum Vormärz Forschung e.V.
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[OA] Grabbe-Jahrbuch 2006
0,00 €
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