Das Interesse an den Grenzen des Komischen zielt ins Zentrum des Phänomens ›Komik‹. Das Komische schafft unmögliche Situationen, die uns, mit Helmuth Plessner zu sprechen, in ›Grenzlagen‹ versetzen. Eben deshalb wird mit dem Begriff der Komik auch der Begriff der Grenze thematisch. Entsprechend werden in diesem Buch grenzwertige Fragen behandelt wie: Gibt es angemessene Komik über Hitler oder gar den Holocaust? Vertragen sich Kitsch und Komik? Welche Folgen hatte die »Punk-Andacht« von Pussy Riot? Und ist das Neue Testament wirklich völlig humorlos?
Der Band versammelt Aufsätze, die im Nachgang zu zwei Tagungen des Kasseler Komik-Kolloquiums geschrieben wurden. Es ging dabei einmal um die ›Grenzen der Komik‹ und zuvor um das Verhältnis von ›Komik und Religion‹.
Friedrich W. Block / Uwe Wirth (Hgg.)
(unter Mitarbeit von Jennifer Neumann)
Grenzen der Komik
Ergebnisse des Kasseler Komik-Kolloquiums
Kulturen des Komischen Band 8
2020 [als Print-Ausgabe: 2020: ISBN 978-3-8498-1595-0]
ISBN 978-3-8498-1643-8
392 Seiten, Abb.
E-Book (PDF-Datei), 4,7 MB
Friedrich W. Block ist Literaturwissenschaftler, Kurator und Geschäftsführer der Stiftung Brückner-Kühner in Kassel.
Uwe Wirth ist Professor für Neuere Deutsche Literatur und Kulturwissenschaft an der Justus-Liebig-Universität, Gießen.
Leseprobe: lp-9783849815950.pdf
Wieso sollte man über alles lachen können? Wann wäre ‚Schluss mit lustig‘? Um die Grenzen der Komik zu bestimmen, muss man sich erst einmal mit dem Phänomen der Komik selbst befassen. Eine ihrer Grundeigenschaften ist es ja, Grenzen zu überschreiten. Mit diesen Fragen setzte sich das Kasseler Komik-Kolloquium in zwei Tagungen, über die „Grenzen des Komischen“ und über „Komik und Religion“, auseinander. Die Ergebnisse sind in einem Tagungsband zusammengefasst. [...] Die Beiträge sind reich an Einsichten. [...] Humor hat man, Komik macht und entdeckt man, hat Robert Gernhardt gesagt. Das Entdecken ist dabei gar nicht so einfach, weil der Witz, Jean Paul zufolge, nicht die Kraft hat, seine eigene Beschreibung zustande zu bringen. Dem vorliegenden Sammelband gelingt es indessen fabelhaft, die Grenzen der Komik zu vermessen. So fabelhaft, dass man die doppelte Seite 93-94 (in der Ausgabe, die dem Rezensenten vorliegt) mit der Abbildung von Wolfgang Herrndorfs Meta-Karikatur „Kühe beim Nachstellen eines Gary-Larson-Witzes“ fast für einen Setzerwitz halten könnte. Ein erhellender und reflektierter Beitrag zur Komik-Forschung.
Michael Braun in „literaturkritik.de“ (Februar 2021)
Zur vollständigen Rezension: https://literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=27620
Komik kann eine ernste Sache sein. Wenn Experten für Facetten des Humors alle zwei Jahre beim Kasseler Komik Kolloquium zusammenkommen, das die Stiftung Brückner-Kühner veranstaltet, wird jedenfalls auf sehr hohem wissenschaftlichen Niveau diskutiert.[...] Friedrich W. Block und [...] Uwe Wirth haben die Aufsätze zweier [...] Tagungen herausgegeben. [...] Grenzen des Komischen, das macht der Band deutlich, bestehen oft in Tabus - [...]. Meist aber sind Grenzen vor allem von kulturellen und religiösen Prägungen und Konventionen bestimmt. Die Vorträge deklinieren das Thema teils abstrakt, teils am konkreten Beispiel durch [...].
vbs in „HNA Hessische/Niedersächsische Allgemeine“ (18. August 2021)
Kulturen des Komischen Band 8