Kaum ein anderer Regisseur hat den postmodernen Film so geprägt wie Quentin Tarantino. Insbesondere die Verschränkung zwischen Komik und Gewalt spielt in seinen Filmen eine besondere Rolle. Tarantino betont diesbezüglich den Unterschied zwischen realer und fiktionaler Gewalt, wodurch nicht nur eine Ästhetisierung, sondern auch eine komische Aufladung von Gewaltdarstellungen möglich sei. Durch das in diesem Buch entworfene Raster zur Analyse filmischer Komik konnte diese Verschränkung von Komik und Gewalt in Tarantinos Kill Bill Vol. I und II dezidiert herausgearbeitet werden. Das Raster ermöglicht nicht nur die Analyse von Tarantinos Komik, sondern auch die anderer medialer Werke.
Philippe-André Lorenz
No subject will ever be taboo
Eine Untersuchung komischer Gewaltdarstellungen in Quentin Tarantinos Kill Bill Vol. I und II
2020
ISBN 978-3-8498-1553-0
144 Seiten
kartoniert
Leseprobe: lp-9783849815530.pdf
Lorenz’ Untersuchung beeindruckt vor allem durch die detaillierte Analyse einzelner Szenen und die profunde Kenntnis intertextueller Bezugnahmen der Kill Bill-Filme. Beide fundieren seine überzeugende Analyse des Komischen in Tarantinos Gewaltdarstellungen. Ebenfalls positiv hervorzuheben ist, dass er sich des englischsprachigen Originals bedient und nicht wie manch andere Film-Forschende die deutsche Synchronisation heranzieht. [...] so kann er mit seinem genauen Blick auf die Gewaltdarstellungen in den Filmen seine These der Verschränkung verschiedener Komikformen in Kill Bill ein ums andere Mal belegen und plausibilisieren, dass sein Analyseverfahren sich auch auf andere Filme mit komischen Gewaltdarstellungen anwenden lässt.
Rolf Löchel in „literaturkritik.de“ (11.08.2020)