Die vorliegende Studie fragt – ausgehend von historiographischen, kunst- und kulturgeschichtlichen Texten Jacob Burckhardts (1818-1897) – danach, wie ‚Repräsentation‘ im 19. Jahrhundert gedacht wird. Dazu werden zeitgenössische ästhetische Wirklichkeitsproduktionen aus unterschiedlichen Bereichen daraufhin untersucht, wie sie Texturen ausbilden und so dazu beitragen, eine für das 19. Jahrhundert charakteristische kulturelle Matrix zu bilden. Dies betrifft als Kontext zu Burckhardts Stil neben den Techniken der Geschichtswissenschaft und der Kunstgeschichte auch Verfahrensweisen der Ausstopfungskunst, der Museologie und der Stiltheorie. Sie alle befördern eine Bild- bzw. Darstellungstheorie, die sich in Burckhardts Schreibverfahren wiederfinden lässt.
Andrea Schütte
Stilräume
Jacob Burckhardt und die ästhetische Anordnung im 19. Jahrhundert
2019 [als Print-Ausgabe: 2004: ISBN 978-3-89528-438-0]
ISBN 978-3-8498-1465-6
385 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 6,1 MB
Andrea Schütte, geb. 1972, studierte Germanistik und Evangelische Theologie an den Universitäten Bonn und Oxford. Sie war Mitarbeiterin des Forschungskollegs „Medien und kulturelle Kommunikation“ in Köln.
Leseprobe: lp-9783895284380.pdf
Die Autorin befindet sich mit ihrer Studie in der Gesellschaft zahlreicher in den letzten Jahren erschienener Untersuchungen zur Historiographie und speziell zu Jacob Burkhardt, doch ihr Zugang ist zweifellos innovativ [...] – der gelungene Versuch einer Darstellung der „Dinge, [die] sich allerorts berühren“.
Iris Benner in „sehepunkte“ (Ausgabe 5/15.05.2005).
Vollständig nachzulesen unter: http://www.sehepunkte.historicum.net/2005/05/6656.html
[...] Die Stärke der Arbeit liegt insgesamt eindeutig in der Berücksichtigung unterschiedlicher Diskurse und Medien, die auf ihre gemeinsame „kulturelle Matrix“ hin analysiert werden. Die Einbeziehung ästhetischer Kontexte nicht nur auf der Ebene der Theorie, sondern in ihrer konkreten Praxis bietet dabei eine wertvolle Ergänzung traditioneller historiografiegeschichtlicher Analyseverfahren. Die Studie beleuchtet insofern nicht nur eine zentrale Facette von Burckhardts Historiografie, sondern gibt auch einen vielseitigen Einblick in den problematischen Zusammenhang zwischen ästhetischer und historiografischer Repräsentation. In den „Stilräumen“, bzw. der „Geschichte als pinax“ ein verbindendes Strukturprinzip sowohl von Burckhardts Texten als auch der Kultur des 19. Jahrhunderts allgemein zu erkennen, gewinnt schließlich durchaus an Plausibilität.
Marian Füssel in „HSozKult“ (2004)
Die vollständige Rezension: http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/rezensionen/type=rezbuecher&id=5230&verlage=1498