Mit bis dahin nicht gekannter Dynamik brechen in der Weimarer Republik Veränderungen über die Menschen herein. Soziale Umbrüche, technische und mediale Innovationen sowie neue Formen der Populärkultur bewirken eine Beschleunigung aller Lebensverhältnisse. Der Begriff „Betriebsamkeit“, ursprünglich in einem ökonomischen Kontext angesiedelt, erlangt als Chiffre für diese Komplexitätszunahme prominente Bedeutung in der Literatur. Zeitgenössische Prosa-Texte, die sowohl im schnelllebigen Medium Zeitung als auch in Buchform gedruckt werden, entwickeln literarische Darstellungsverfahren, in denen sich diese Betriebsamkeit niederschlägt. An Texten für Buch und Zeitung von Martin Kessel, Vicki Baum, Franz Hessel, Walter Benjamin und Siegfried Kracauer werden solche Darstellungsverfahren in dieser Studie untersucht.
Sebastian Marx
Betriebsamkeit als Literatur
Prosa der Weimarer Republik zwischen Massenpresse und Buch
2019 [als Print-Ausgabe: 2009: ISBN 978-3-89528-730-5]
ISBN 978-3-89528-730-5
323 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 3,7 MB
Sebastian Marx, Jahrgang 1979, studierte Germanistik und Angewandte Kulturwissenschaft an der Universität Karlsruhe. Mit der vorliegenden Arbeit wurde er dort 2009 im Fach Germanistik promoviert. Er lebt und arbeitet gegenwärtig in Mainz.
[...] Marx' Beschäftigung mit den oft vernachlässigten Autoren Kessel und Hessel [ist] ein willkommener Beitrag zur Forschung über die Literatur der Weimarer Republik [...].
Jochen Hung in „Monatshefte“ (103, No. 1, 2011)