Medien und Religion sind historisch wie systematisch eng miteinander verknüpft. Einerseits braucht Religion Medien: Religiöse Vorstellungen und religiöse Erfahrung sind auf Medien angewiesen; sie bedürfen der Vermittlung durch Medien, um sich überhaupt äußern und zur Geltung bringen zu können.
Andererseits haben Medien eine der Religion affine Dimension, insofern sie es mit Formen des Übertragens und Vermittelns, des Sichtbarmachens des Unsichtbaren zu tun haben oder eine in der Wirklichkeit verborgene Dimension des Anderen, Möglichen oder Virtuellen ansprechen. Die Beiträge des Bandes erkunden diese Verbindung von Religion und Medien in verschiedenen historischen Perioden sowie anhand unterschiedlicher Medien und Arten von Medialität. Rausch und Ekstase, Epiphanien gilt dabei ebenso Beachtung wie dem religiösen Moment der Fotografie und des Films und den digitalen Entgrenzungsprojekten der ‚Technosphäre‘.
Linda Simonis (Hg.)
Medien und Religion
Ansätze zu einem interdisziplinären Forschungsprogramm
2019 [als Print-Ausgabe: 2019: ISBN 978-3-89528-1378-9]
ISBN 978-3-8498-1379-6
158 Seiten
E-Book (PDF-Datei), 1,6 MB
Linda Simonis ist Professorin für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Sie ist Mitherausgeberin der Zeitschriften Comparatio und Komparatistik online. Forschungsschwerpunkte: Poetik der Inschrift, Kanon und Apokryphik, Mythenrezeption, literarische Gründungsnarrative, literarische Sprachen der Verbindlichkeit. Wichtige Publikationen sind: Die Kunst des Geheimen. Esoterische Kommunikation und ästhetische Darstellung im 18. Jahrhundert. Heidelberg: Winter 2002 [Habilitationsschrift Köln 2000]; zusammen mit Annette Simonis: (Hg.): Kulturen des Vergleichs, Heidelberg: Winter 2016.
Leseprobe: lp-9783849813789.pdf