Ein Blick in die Bilanz von Google alias Alphabet verrät, dass das Geschäft mit Wörtern und Bedeutungen milliardenschwer ist. Die Versteigerung von Begriffen für die Suchmaschinenwerbung ist die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle des Digitalkonzerns und eines der erfolgreichsten Geschäftsmodelle der Netzökonomie. Über die digitalen Begriffsbörsen, deren Konjunkturen die Kommunikation in den sozialen Netzwerken dominieren, etabliert sich schleichend eine monetäre Grammatik. Diese verändert die Schriftkultur und ihre Institutionen ebenso umwälzend wie den gesellschaftlichen und medialen Diskurs. Gleichzeitig gefährdet sie ein hundert Jahre älteres bedeutungsökonomisches Konzept, das eine langfristige semantische Anlagestrategie verfolgt und auf ein narratives Management setzt: die Marke.
Michael Esders
Alphabetisches Kapital
Über die Ökonomie der Bedeutungen
AISTHESIS Essay 45
2017
ISBN 978-3-8498-1244-7
183 Seiten
kartoniert
Michael Esders, 1971 geboren, Studium der Germanistik, Philosophie und Soziologie. 1999 Promotion über Kurze Prosa. Arbeitete als Journalist und in der Unternehmenskommunikation. Zuletzt erschien: Ware Geschichte. Die poetische Simulation einer bewohnbaren Welt. Bielefeld: Aisthesis 2014.
Leseprobe: 9783849812447.pdf
Michael Esders hat die Thesen seines Buchs „Alphabetisches Kapital“ in einem Debattenbeitrag in der NZZ veröffentlicht: https://www.nzz.ch/meinung/google-und-der-wert-der-woerter-ld.1324133
AISTHESIS Essay 45
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