Christian Dietrich Grabbe und Georg Büchner haben mit ihren Theaterstücken maßgeblich zur Erneuerung des deutschen Dramas beigetragen. Obwohl ein allgemeiner Konsens über die ideell und ästhetisch innovativen Leistungen der beiden Vormärz-Autoren besteht, wurden sie bislang noch nicht vergleichend analysiert. Die Tagung, aus der dieser Band hervorgegangen ist, hatte zum Ziel, den inhaltlichen und strukturellen Gemeinsamkeiten und Unterschieden in Grabbes und Büchners Dramen nachzugehen und deren literatur- und theatergeschichtliche Bedeutung zu bestimmen.
Brechts Charakterisierung der Entwicklung des deutschen Dramas bildet insofern den geschichtlichen Horizont: „Die Linie, die zu gewissen Versuchen des epischen Theaters gezogen werden kann, führt aus der elisabethanischen Dramatik über Lenz, Schiller (Frühwerke), Goethe (Götz und Faust, beide Teile), Grabbe, Büchner.“
Lothar Ehrlich / Detlev Kopp (Hgg.)
Innovation des Dramas im Vormärz:
Grabbe und Büchner
Vormärz-Studien Bd. XXXVIII
2016
ISBN 978-3-8498-1161-7
196 Seiten
kartoniert
Leseprobe: 9783849811617.pdf
[...] Die Autorin und die Autoren des Tagungsbandes nehmen sich eines bisher vernachlässigten Vergleichs an und zeigen zugleich auch die rezeptions- und wissenschaftsgeschichtlichen Gründe auf, die im bereits seit dem Vormärz wirksamen Konkurrenzdenken und in Hierarchisierungspraxen liegen. [...] Der [...] Band zeigt [...] Forschungsdesiderata auf, verweist zudem aber mit Recht auch auf die Grenzen literaturgeschichtlicher Autorenreihenbildungen, die, um Schematisierungen zu vermeiden, vor allem Differenzen herausarbeiten und [...] bekannte Deutungsaspekte „in einer neuen Beleuchtung zeigen“ (S. 116) können.
Julian Kanning in „Zeitschrift für Deutsche Philologie“ (136. Band 2017, Viertes Heft)
Vormärz-Studien Bd. XXXVIII
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