Der Einsatz von Fußnoten in Romanen dient bestimmten Strategien des Erzählens, die auf Vervielfältigung, Überbordung, Widerspruch und Störung abzielen und mitunter ein labyrinthisches Verwirrspiel der Referenzen im Textraum betreiben. Die vorliegende Untersuchung geht der Frage nach, inwiefern diese Anmerkungen nicht mehr als Paratexte im Genett’schen Sinne zu verstehen sind, sondern zu konstitutiven Elementen des Gesamttextes werden. Die Textanalysen befassen sich mit Werken der deutschen, britischen, nordamerikanischen, französischen, spanischen, ungarischen und norwegischen Gegenwartsliteratur.
Sabine Zubarik
Die Strategie(n) der Fußnote im gegenwärtigen Roman
2014
ISBN 978-3-8498-1012-2
287 Seiten
kartoniert
Sabine Zubarik promovierte in Allgemeiner und Vergleichender Literaturwissenschaft an der Universität Erfurt, war als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der FU Berlin in der Tanzwissenschaft und an der FAU Erlangen am Institut für Romanistik tätig. Ihr derzeitiges Forschungsprojekt im SPP »Ästhetische Eigenzeiten« widmet sich gleichzeitigen Materialanordnungen in Erzähltexten und Filmen.
Leseprobe: 9783849810122.pdf
In Anknüpfung an vorl. (auch eigene) Publikationen zu diesem Thema bietet Sabine Zubarik eine aspektreiche, viele Beispiele berücksichtigende und gut systematisierte Monographie zum Fußnotenroman und seinen Verwandten. Sinnvoll unterscheidet sie mehrere Typen von Phänomenen. [...] Die Kapitel verbinden ergiebige close readings der Beispieltexte (darunter ist eine erhellende Interpretation von Danielewskis House of Leaves) mit hilfreichen Übersichten und überzeugenden Gattungsreflexionen. So gelingt es, die signifikanten Funktionen von Fußnoten in der Gegenwartsliteratur zu illustrieren und funktional transparent zu machen.
Monika Schmitz-Emans in „Germanistik“ (2017; Band 58; Heft 1-2)