"Der unheimlichste aller Gäste" - so skizzierte Nietzsche die Rolle des Nihilismus im europäischen Denken. Der rund 200 Jahre währenden Beherbergung dieses 'Gastes' vor allem in der deutschen Literatur widmet sich diese Untersuchung, die sich dabei auf die Auseinandersetzung des Nihilismus mit dem Sinn poetischer Sprache konzentriert. Neben einer Geschichte des Nihilismus werden die Sprachmetaphysik Hölderlins und die Literatur des "Grotesken" zum Thema dieser Analyse, die Nihilismus als Folge eines hermeneutischen Scheiterns deutet - eines Scheiterns, das wesentlich zu einer modernen Ästhetik beigetragen hat, die die "Kunst als eigentlich metaphysische Tätigkeit" sieht.
Thomas Immelmann
Der unheimlichste aller Gäste
Nihilismus und Sinndebatte in der Literatur von der Aufklärung zur Moderne
1992
ISBN 3-925670-67-X
255 Seiten
kartoniert
Thomas Immelmann, geb. 1963, studierte Literaturwissenschaft und Philosophie in Bielefeld und Madison/USA. Seit 1988 Studium der Biologie. Promotion (Dr. phil.) 1991 in Bielefeld. Er arbeitet als Pressesprecher des World Wide Fund for Nature in Frankfurt am Main.