Andreas Maier wurde mit ebenso vielen Preisen (u.a. „aspekte“-Literaturpreis, Wilhelm-Raabe-Preis) geehrt wie mit Etiketten belegt: Heimatautor sei er, Bernhardepigone, kauziger Gerüchtekönig. Bei genauer Betrachtung ergibt sich ein anderes Bild: Aus seinen Romanen leuchtet ein gesellschaftskritischer Impetus, der sich nicht den verschiedenen politischen Lagern zurechnen lässt, sondern eigene, grundlegendere Fragen ans Zusammenleben stellt.
Die Ethik und das Wahrheitsverständnis, die Maier in seinen Romanen, und das sowohl in ihrer Form wie in den textstrukturierenden Motiven, entwickelt, stehen dabei in der Tradition von Meister Eckhart und dem italienischen Existenzphilosophen und Sprachkritiker Carlo Michelstaedter.
Yvonne Hütter
„Zu sein, eine Aufgabe.“
Andreas Maier und die Philosophien von Meister Eckhart und Carlo Michelstaedter
Chironeia – Die unwürdigen Künste
Studien zur deutschen Literatur seit der frühen Moderne, Band 7
2011
ISBN 978-3-89528-852-4
480 Seiten
kartoniert
Yvonne Hütter, geb. 1980 in Regensburg, studierte Neuere deutsche Literatur, Philosophie und Ethnologie in München, Wien und Bologna. Sie lehrt Neuere deutsche Literatur an der Ludwig-Maximilians-Universität München und lebt in Bologna.
Leseprobe: 9783895288524.pdf
Das Ergebnis von Hütters Studie ist überzeugend, insbesondere die Analysen zur Erzählsituation und zur Figurenzeichnung sowie zu Maiers Konzeption von Gesellschaft und Sprache stechen heraus. [...] [M]it Hütters Studie [liegt] eine erste große, letztlich argumentativ überzeugende Arbeit zum erzählerischen Werk Andreas Maiers vor. Zum einen bietet sie interessierten Literaturwissenschaftlerinnen und Literaturwissenschaftlern einen fundierten Überblick über das literarische Programm Andreas Maiers im Fahrwasser der Philosophien Michelstaedters und Eckharts. Zum anderen stellt sie fundierte Detailanalysen der drei ersten Romane Maiers bereit. Und gerade in diesem Zusammenspiel von Überblick und close reading liegt die Stärke von Hütters Studie, an der die literaturwissenschaftliche Erforschung des Maierschen Programms in Zukunft wohl nicht vorbeikommen wird.
David-Christopher Assmann in „Wissenschaftlicher Literaturanzeiger“ (9.11.2011)
Die vollständige Rezension: http://www.wla-online.de/artikel-detail.php?artikelid=851
[…] das ‚close reading‘ [bildet] eine dankbare Vertiefung von M[aier]s Werk […]
Anna-Katharina Gisbertz in „Germanistik“ (2011, Heft 3-4)
Chironeia – Die unwürdigen Künste
Studien zur deutschen Literatur seit der frühen Moderne, Band 7